Sevilla. Ein spanischer Torero hat sein Baby mit in die Stierkampfarena genommen und damit Proteste ausgelöst. Nun ermittelt sogar die Justiz.

Der Fall eines spanischen Toreros, der mit seiner fünf Monate alten Tochter im Arm gegen ein kleines Rind gekämpft hat, beschäftigt nun auch die Justiz. Die Sonderstaatsanwaltschaft zum Schutz Minderjähriger habe Vorermittlungen gegen den Stierkämpfer Francisco Rivera Ordóñez eingeleitet, wie die spanische Tageszeitung „El País“ am Mittwoch in ihrer Onlineausgabe berichtete. Die Ermittlungsbehörde prüfe, ob Rivera Ordóñez das Kind „unnötigen Risiken ausgesetzt“ habe.

Der Stierkämpfer hatte am Wochenende über Instagram ein Foto verbreitet, auf dem er mit seiner Tochter im Arm gegen eine „Vaquilla“ – kein Jungstier, sondern ein junges Rind – kämpft. Darunter schrieb er, dass schon sein Großvater auf diese Weise seinen Vater in den Beruf eingeführt habe und sein Vater auch ihn selbst.

Das Foto entfachte in den sozialen Netzwerken einen Sturm der Entrüstung. Auch Spaniens Gesundheitsminister Alfonso Alonso kritisierte die Aktion. Der Kinderbeauftragte Andalusiens kündigte eine Untersuchung an. Die Vereinigung der Stierkämpfer bezeichnete die Kritik hingegen als eine Kampagne gegen den Stierkampf. (epd)