Washington. Ein heftiger Wintersturm hat den Osten der USA getroffen. Schnee legt vielerorts das öffentliche Leben lahm. Mehrere Menschen starben.

Einer der schwersten Schneestürme seit Jahren hat in der Nacht zum Samstag die US-Ostküste getroffen und mindestens acht Menschen das Leben gekostet. In den Bundesstaaten Virginia, North Carolina, Arkansas, Tennessee und Kentucky kamen Menschen bei Unfällen ums Leben, wie zuständige Polizeibehörden mitteilten. Mehr als 112.000 Menschen waren in North Carolina und South Carolina ohne Strom.

Es wird vermutet, dass der Sturm, der sich die Ostküste hochbewegte, für bis zu 70 Zentimeter Neuschnee in Washington sorgen könnte. Der Schneefall setzte am Freitagnachmittag (Ortszeit) ein, die U-Bahn stellte bis Sonntag ihren Betrieb ein. In den Metropolen Philadelphia und New York, die ebenfalls an der Ostküste liegen, wurde mit bis zu 46 Zentimetern Neuschnee gerechnet. Für mehr als 85 Millionen Menschen in mindestens 20 Bundesstaaten galten Wetterwarnungen. Viele hatten sich vorab mit Lebensmittelvorräten versorgt. In New Jersey und der Stadt New York wurden Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen getroffen.

Fluggesellschaften strichen am Freitag und Samstag rund 7000 Flüge

Airlines strichen am Freitag und Samstag laut dem Datenanbieter FlightAware.com im ganzen Land mehr als 7100 Flüge. Allein am Freitag verspäteten sich zudem 7000 Maschinen.

Vielerorts brach der Verkehr auf winterlichen Straßen zusammen. Die Polizei berichtete alleine in Virginia von Hunderten Unfällen. An der US-Ostküste sind nicht viele Fahrzeuge für Schnee und Eis ausgerüstet. Viele Autofahrer ignorierten die offiziellen Mahnungen, von Freitagnachmittag an das Haus nicht mehr zu verlassen.

Mehrere Bundesstaaten riefen den Notstand aus, das hat aber vor allem organisatorische und finanzielle Gründe. Am Samstag soll es ununterbrochen weiterschneien. Die Behörden warnten für Samstag auch vor Überschwemmungen an den Küsten. „Es ist der Wind, der uns Sorgen macht“, sagte Robert Maloney aus dem Büro des Bürgermeisters in Baltimore.

Haupstadt Washington stellt erstmals öffentlichen Naverkehr ein

Das öffentliche Leben in der Hauptstadt der USA kam am Freitag weitgehend zum Erliegen. Regierungsbehörden schlossen am Mittag, alle Schulen bereits am Morgen. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde bis Sonntag eingestellt, vom frühen Samstagmorgen an auch einschließlich des gesamten Metronetzes. Das hat es in dieser Form in DC noch nicht gegeben.

In Washington setzten bereite viele Stunden vor Einsetzen des Winterwetters regelrechte Hamsterkäufe ein. In Supermärkten waren Brot, Milch und Wasser vielerorts Mangelware.

Während der Sturm 24 bis 36 Stunden dauern sollte, wurde für Sonntag strahlender Sonnenschein bei Minusgraden vorausgesagt: ideales Wetter für Wintersportler, Familien und Ausflügler.

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Bei allen Problemen und aller Anstrengung, die der Schneesturm mit sich bringt, gibt es auch am Samstag schon jemanden, der sich über die Schneemassen richtig zu freuen scheint: Auf Facebook kursiert ein Video, das den Pandabären Tian Tian aus dem „Smithsonian’s National Zoo“ in Washington zeigt. Der Riesenpanda kullert und wälzt sich in den Schneemassen – und lässt es sich so richtig gut gehen. (rtr/dpa/jkali)