Mogadischu. Terroristen haben ein beliebtes Strandhotel in Mogadischu gestürmt. Nach Stunden konnte die Polizei die Belagerung beenden.

Bei einem Angriff der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben stürmten vier Terroristen das Beach View Hotel am Lido-Strand. Danach eröffneten sie das Feuer im Restaurant. Die Terrormiliz bekannte sich später zu dem Anschlag.

Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Polizei um Gäste, Hotelmitarbeiter und Wachleute. Etliche im Hotel gefangene Gäste seien von den Sicherheitskräften befreit worden. Kurz vor Morgendämmerung am Freitag hatten Polizisten die Belagerung des Hotels beendet. Sie hatten sich nach Angaben eines Sprechers in dem Hotel von Zimmer zu Zimmer vorgearbeitet und sich Schusswechsel mit den Attentätern geliefert.

Stromausfall erschwerte Rettungsarbeiten

Da im Hotel der Strom ausfiel, habe es Chaos gegeben, sagte ein Helfer. Für die Rettungskräfte sei es schwer gewesen, den Opfern inmitten von Schusswechseln zwischen Sicherheitskräften, privaten Wachleuten und den Angreifern zu helfen. In den Hotels und Restaurants am Lido-Strand verkehren viele Regierungsvertreter und Unternehmer. Über die Nationalität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Erst am Sonntag hatten die sunnitischen Extremisten die kenianischen Friedenstruppen in Somalia angegriffen. Die Streitkräfte weigern sich nach wie vor, Auskunft zu geben, wie viele Soldaten bei dem komplexen Angriff getötet wurden. Al-Shabaab spricht von rund 100 getöteten Kenianern.

Regierung konnte Terroristen nur teilweise zurückdrängen

Die radikale Miliz verbreitet seit Jahren in Somalia Angst und Schrecken und verübt auch in Nachbarländern wie Kenia Anschläge. Zwar vertrieben Regierungstruppen und Soldaten der Afrikanischen Union die Extremisten 2011 aus der Hauptstadt Mogadischu, Al-Shabaab beherrscht aber noch weite Teile Mittel- und Südsomalias. Die Organisation hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert mit den Extremisten von Boko Haram in Nigeria. (dpa/law)