Mechelen/Hannover. Prozesstart gegen einen 46-jährigen Belgier: Er hatte sich an seinem Sohn vergangen und ihn auch im Internet zum Missbrauch angeboten.

Ein Belgier, der seinen elfjährigen Sohn durch einen jungen Mann aus Niedersachsen missbrauchen ließ, muss sich seit Mittwoch in Mechelen vor Gericht verantworten. Dem 46-Jährigen, der seinen Sohn selbst auch vom Säuglingsalter an missbraucht haben soll, drohen bis zu 20 Jahre Haft, teilte das Gericht mit. Dem Postbeschäftigten wird Missbrauch und Vergewaltigung zur Last gelegt. Auf einer Pädophilenplattform im Internet hatte er den Elfjährigen im vergangenen Jahr zum Missbrauch angeboten. Das Urteil wird nach Angaben des Gerichts am 17. Februar erwartet.

Der erschütternde Fall wurde am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, so dass auch das von Anklage und Verteidigung geforderte Strafmaß nicht bekannt wurde, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Die Anwältin des Opfers hatte um eine Verhandlung hinter geschlossenen Türen gebeten, um die Privatsphäre des Jungen zu schützen.

Australische Ermittler deckten Fall auf

Der 22-Jährige aus dem Raum Hameln, der auf das Angebot einging, wurde im Herbst vergangenen Jahres vom Landgericht Hannover zu vier Jahren und elf Monaten Haft wegen schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt. Auf die Spur des Falls kamen australische Ermittler: Sie stießen im Internet auf Fotos, die der Vater dort von dem Missbrauch eingestellt hatte. Sie konnten die Spur nach Belgien zurückverfolgen und brachten die Ermittlungen ins Rollen. (dpa)