Washington. In den USA winken Rekordgewinne beim Lotto, was auch deutsche Spieler anlockt. Doch die Organisatoren warnen vor illegalen Geschäften.

Die Chancen, einmal Präsident zu werden oder einem Außerirdischen zu begegnen, sind statistisch gesehen größer. Trotzdem wollen Millionen Amerikaner den bisher größten Lotterie-Jackpot aller Zeiten nicht tatenlos an sich vorbeiziehen lassen. Bis zur Schließung der lizenzierten Verkaufsstellen an diesem Mittwoch rechnen die „Powerball“-Organisatoren mit einem Rekord-Einsatzvolumen von rund 1,4 Milliarden US-Dollar.

Seit Anfang November 2015 hatte bei der in 44 Bundesstaaten, der Hauptstadt Washington, Puerto Rico und den Virgin Islands erlaubten Lotterie kein Spieler mehr das nötige Glück. Beim Powerball werden fünf weiße Bälle aus einer Trommel mit 69 Bällen sowie ein roter Ball aus einer Trommel mit 26 Bällen gezogen - sie muss als letzte Ziffer auf dem Tippschein stehen.

Es winkt ein Rekordgewinn

Wer heute das richtige Los gezogen oder die passende Zahlen-Kombination selbst angekreuzt hat und den Gewinn auf einmal ausgezahlt bekommen will, darf mit etwa 800 Millionen Dollar (etwa 730 Millionen Euro) rechnen. Davon gehen empfindliche Steuerzahlungen ab. Rekordgewinnerin ist bisher eine Rentnerin aus Florida, die 2013 rund 590 (540 Millionen Euro) Millionen Dollar einstrich.

Bei solchen Summen taucht die immergrüne Frage auf: Kann man auch aus dem Ausland, etwa aus Deutschland, sein Glück versuchen? Wer gestern die zwischenzeitlich wegen Ansturms lahmgelegte Internet-Seite „The Lotter“ ansteuerte, bekam den Eindruck vermittelt: ja. Der britische Anbieter, einer von mehreren, lockt Kunden damit, für sie die Los-Scheine in den USA zu erwerben. Die Methode wirkt auf den ersten Blick seriös. Sie ist es aber nicht.

Lotterie warnt vor illegalen Geschäften

„Niemand darf Lotterielose per Post oder über das Internet über die Grenzen der Bundesstaaten oder der US-Grenzen verkaufen“, heißt es ultimativ in den Erklärungen der in Florida ansässigen Powerball-Lotterie. Wer es trotzdem tue, betreibe illegales Glücksspiel. Ähnlich formuliert es Michael Heinrich. Weil nach deutschem Recht eine direkte Teilnahme an Powerball verboten sei und Firmen wie „The Lotter“ keine US-Lizenz besäßen, erwerben die Spielteilnehmer keinen Gewinnanspruch gegenüber den Veranstaltern der Lotterie Powerball in den USA“. Der Geschäftsführer von „Lotto Hamburg“ stellte damit gestern klar, dass die Teilnahme an Powerball aus Deutschland einen „Straftatbestand“ darstellt.

Aber: Deutsche, die just als Touristen in den USA unterwegs sind oder heute früh noch ganz schnell gen Ostküste abfliegen, können sehr wohl ein Powerball-Los kaufen. Man muss kein US-Staatsbürger sein oder ein Aufenthaltsrecht haben, um nach dem großen Geld zu streben. Man muss vor Ort sein.