Düsseldorf. NRW-Innenminister Ralf Jäger hat Details zu den Übergriffen von Köln vorgestellt. Nach 553 Anzeigen gibt es zahlreiche Verdächtige.

Der Bericht des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger zu den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln wartete mit zwei Zahlen auf: zum einen gab es bisher 553 Anzeigen bei der Kölner und der Bundespolizei, zum anderen wird gegen 23 Tatverdächtige ermittelt.

Keiner der Verdächtigen habe die deutsche Staatsbürgerschaft, geht aus dem Bericht des Innenministeriums NRW hervor, der bei einer Sondersitzung des Landtags in Düsseldorf vorgestellt wurde.

Erste Tatverdächtige schon in U-Haft

Vier der Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft, ihnen werde Diebstahl und Raub in unmittelbarem Zusammenhang mit den Ereignissen in der Silvesternacht vorgeworfen. Welche Delikte den übrigen Tatverdächtigen zugeschrieben werden, geht aus dem Bericht nicht hervor. Ein Verdächtiger ist einem Bericht der Polizei Köln zufolge unter 18 Jahre alt.

Insgesamt bearbeitet die Ermittlungsgruppe Neujahr 553 Strafanzeigen, die bei der Bundes- und Kölner Polizei eingegangen sind. In 45 Prozent der Fälle handele es sich um Sexualstraftaten. In 107 dieser Fälle sei zugleich ein Diebstahldelikt angezeigt worden. Bei den übrigen Delikten handele es sich um Eigentums- und Körperverletzungsdelikte. Unter den 23 Tatverdächtigen sind Berichten zufolge mindestens zehn Asylbewerber, neun von ihnen leben vermutlich illegal in Deutschland. Niemand von ihnen habe einen Wohnsitz in Köln. (dpa)