München. Als wären falsche Bombendrohungen nicht schon dumm genug: In München verriet sich ein Anrufer durch seinen unverkennbaren Dialekt.

Der sächsische Dialekt machte es der Polizei in München einfach: Nach einer Bombendrohung ist sie dem mutmaßlichen Anrufer schnell auf die Spur gekommen. Die Beamten stellten die Verbindung her, als der Mann an dem Tag ein weiteres Mal Ärger machte.

Der Mann hatte sich zunächst über einen Notrufmelder bei der Feuerwehr gemeldet und angegeben, dass an einer U-Bahnstrecke eine Bombe explodieren wird, berichtete die Polizei am Montag. Auffallend war der Dialekt des Leipzigers, der bei dem Anruf sogar seinen Namen nannte. Er war jedoch zunächst nicht auffindbar.

Polizei kam zu Streit im Hotel

Das änderte sich, als am Abend ein Mitarbeiter eines Hotels die Polizei rief: Es hatte Probleme mit einem sächsisch sprechenden Betrunkenen gegeben. Die Beamten erinnerten sich an den falschen Alarm vom Nachmittag – Treffer! Sie nahmen den 29-Jährigen fest. Bei der Vernehmung gestand der Mann die Bombendrohung.

Er wurde später freigelassen. Ihm droht ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und wegen des Missbrauchs von Notrufen. Das kann mit einer Geldstrafe geahndet werden, aber auch eine Haftstrafe bis zu drei Jahren ist möglich. Die Münchner Polizei stuft ihn als Trittbrettfahrer infolge des Terroralarms in der Silvesternacht ein.

An Dreikönigstag keine erhöhte Gefahr

Für den 6. Januar sehen die Behörden nach dem Großeinsatz in der Neujahrsnacht kein besonderes Risiko. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) relativierte Berichte über eine Terrorgefahr am Dreikönigstag. „Es gibt keine konkreten Hinweise auf den 6. Januar“, sagte Herrmann im ZDF. Es habe in den Informationen, die an Silvester zu Warnung und Evakuierung führten, lediglich vage Hinweise auf die Zeit um Dreikönig gegeben. Die Terrorgefahr sei gleichwohl abstrakt vorhanden. Ein Sprecher der Münchner Polizei erklärte: „Wir werden nicht wieder hochsatteln auf eine konkrete Gefahr, da müssten sich schon neue Erkenntnisse ergeben.“ (dpa)