Paris. Ein Jahr nach dem Anschlag erscheint eine Sonderausgabe von „Charlie Hebdo“ . Sie zeigt: Die Redaktion vertritt weiter ihre Ideale.

Ein Jahr ist es her, dass die Brüder Cheif und Said Kouachi mit ihrem Angriff auf „Charlie Hebdo“ für weltweite Erschütterung sorgten. In den Redaktionsräumen des Satiremagazins starben am 7. Januar 2015 insgesamt zwölf Menschen, darunter einige der bekanntesten Karikaturisten des Landes wie Stéphane Charbonnier (Charb) und Jean Cabut (Cabu).

Es folgten Wochen und Monate der Trauer – und der Solidarität. „Charlie Hebdo“ wurde dank finanzieller Hilfen aus ganz Europa und dem Engagement von alten und neuen Mitarbeitern weitergeführt.

Auch in der Sonderausgabe blasphemisch

Jetzt erscheint pünktlich zum Jahrestag der Anschläge und vor dem Hintergrund der Attentate vom 13. November eine Sonderausgabe von „Charlie Hebdo“. Pechschwarz ist die Farbe des Covers, auf der in Weiß der Herrgott mit einer auf den Rücken geschnallten Kalaschnikow abgebildet ist. „Ein Jahr danach: Der Mörder ist immer noch auf freiem Fuß“, lautet die Schlagzeile der Ausgabe, die an diesem Mittwoch erscheint.

Das Cover der Sonderausgabe von „Charlie Hebdo“.
Das Cover der Sonderausgabe von „Charlie Hebdo“. © dpa | Charlie Hebdo/Majorelle Pr/Hando

Wieder einmal und ganz bewusst setzt sich das Blatt damit dem Vorwurf der Gotteslästerung aus. Von den eine Million Exemplaren dieses trotzigen Bekenntnisses zum Atheismus werden 50.000 auch nach Deutschland geliefert.

Die Botschaft der Sonderausgabe ist klar: Nein, „Charlie Hebdo“ ist nicht tot und der Provokation haben seine Zeichner und Journalisten schon gar nicht abgeschworen. (ph/sah)