Manila. Mike Tyson warf es auf die Bretter, ein Priester stand sicher, hat aber Ärger: Fahrten mit dem Hoverboard wollen gut überlegt sein.

Ein im Weihnachtsgottesdienst Hoverboard fahrender Pfarrer hat auf den Philippinen große Diskussionen ausgelöst und seine Stelle verloren. Dabei gibt es Facebook-Nutzer, die im Geschehen in der Kirche „Our Lady of Miraculous Medal“ von Binan ein Gottesurteil sehen: Wenn es dem Herrn nicht gefallen hätte, dass Vater Falbert San José singend auf dem Elektro-Rollbrett durch die Kirche fährt, wieso lief dann alles so gut?

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Weder fing das Hoverboard Feuer noch flog der Kirchenmann krachend vom Board. Letztere Möglichkeit ist in den Sozialen Netzwerken zu bestaunen, am Dienstag ging Mike Tyson auf die Bretter:

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Im Film aus der Kirche ist zu sehen, wie der Geistliche mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen den Reihen entlang fährt, dazu singt er unter Applaus der Gläubigen. Es war ein kurzes Zwischenspiel in der Messe.

Diözese suspendiert Pfarrer

Die Gemeinde wird ihren Pfarrer aber erst einmal nicht mehr sehen. Die Diözese hat erklärt, dass der Priester die Pfarrei verlassen und Zeit bekommen wird, um über den Vorfall nachzudenken. Während er selbst mehreren Medien nichts sagen wollte, erklärt seine Diözese, dass sich der Pfarrer entschuldige. Der Vorfall sei ein Weckruf für ihn, heißt es in der Erklärung.

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Während in den Kommentaren auf Facebook munter gestritten wird, ob da nicht vielleicht ein moderner Pfarrer einen Weg gefunden hat, die Kirche interessant zu machen, fällt das Urteil des Bistums San Pablo eindeutig aus: „Sein Verhalten war falsch.“ Die Eucharistie, die Danksagung, verlange größten Respekt und Ehrfurcht. Die Haltung vieler Kritiker lässt sich so zusammenfassen: Der Priester stiehlt Gott die Show. Es gibt sogar Stimmen, die ihn vom Teufel beeinflusst sehen. Auf den Philippinen, wo von rund 100 Millionen Einwohnern 80 Millionen katholisch sind, wird um Religion heftiger diskutiert als in Deutschland.

Munition für kirchliche Modernisierungsgegner

Mit der Suspendierung hat eine konservative katholische Organisation offenbar Genugtuung bekommen. Sie hatte das Video mit der Forderung nach „Wiedergutmachung“ hochgeladen. Man solle für ihn beten und lieber eine lateinische Messe besuchen. Der Pfarrer hat im Richtungsstreit Munition geliefert für die Kräfte, denen die Kirche zu modern geworden ist.

Das war vermutlich nicht die Absicht der jungen Frau, die die Messe gefilmt und das Video später mit einem launigen gepostet hatte. Die Musikstudentin hat es zwischenzeitlich wieder entfernt. Die Kontrolle darüber hat sie verloren. Mit dem neu hochgeladenen Film macht nicht nur die streng katholische Seite Stimmung, auch ein Hersteller von Hoverboards hat das Video hochgeladen und wirbt damit.