Schöppingen. Drei Männer sprengen einen Kondomautomaten. Warum sie Bargeld und Kondome liegen lassen, erfahren die Polizisten erst viel später.

Automatensprengung mit schlimmen Folgen: Drei Männer haben sich am ersten Weihnachtstag an einem Kondom-Spender in Schöppingen zu schaffen gemacht – ein Täter starb später im Krankenhaus.

Die Männer hatten am Weihnachtsmorgen gegen 7.40 Uhr eine Sprengladung im Kondomautomaten an der Münsterstraße gezündet. Zeugen hörten den Knall und sahen nach dem Rechten. Aber zwischen den Einzelteilen des Automaten lagen auch Bargeld und Kondome. Offenbar hatten die Täter ihre Beute liegenlassen. Warum?

Mittäter brachten Verletzten ins Krankenhaus

Das stellte sich schnell heraus. Eine Stunde später informierte das Krankenhaus in Ahaus die Polizei darüber, dass ein schwerst verletzter Mann (29) von zwei andere Männern eingeliefert worden und kurz darauf gestorben sei.

Als Ursache der Verletzungen gaben sie einen Treppensturz an. Das kam den Klinikmitarbeitern verdächtig vor. Gegenüber der Polizei gab einer der beiden Männer zu, an der Sprengung des Kondomautomaten beteiligt gewesen zu sein.

Opfer war nicht schnell genug im Auto

Die Polizei vermutet: Die Männer steckten Sprengmittel in den Automaten, leiteten die Zündung ein und stiegen dann schnell ins Auto. Der 29-Jährige war aber zu langsam: Er hatte die Beifahrertür noch nicht geschlossen, als der Automat explodierte – ein abgesprengtes Stahlteil traf ihn am Kopf. Die Ermittlungen dauern an.

Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen bei Automatensprengungen. Vor einem Jahr war ein 16-Jähriger in Neuwied gestorben, als er gemeinsam mit Komplizen einen Zigarettenautomaten gesprengt hatte. Ein wegfliegendes Teil hatte ihn im Gesicht getroffen. Einer seiner Komplizen wurde ebenfalls von umherfliegenden Teilen getroffen und erlitt einen Armbruch. In Karlsruhe war 2013 ein 14-jähriger Junge bei einer Automatensprengung getroffen worden und an schwersten Kopf- und inneren Verletzungen gestorben. (we/jkali)