Washington/London/Sydney. Die Feiertage waren für viele Menschen in den USA, England oder Australien turbulent. Unwetter und Buschbrände trieben ihr Unwesen.

Über die Weihnachtsfeiertage haben in den verschiedensten Teilen der Welt extreme Wetterlagen für schwere Verwüstungen gesorgt. In den USA kamen bei einer Serie von Tornados mindestens 28 Menschen ums Leben – und es drohen weitere Unwetter. Für Sonntag sagten Meteorologen vor allem für New Mexiko, Texas, Oklahoma und Teile von Kansas Schneestürme und Eisglätte voraus – als Ergebnis einer heranziehenden Kaltfront aus Alaska. In Mississippi, Alabama, Georgia und Arkansas waren zahlreiche Straßen nach andauernden Regenfällen weiter überflutet.

Meteorologen zufolge hatten die frühlingshaften Temperaturen mit über 20 Grad im Osten die Stürme weiter südlich in den USA ausgelöst.

Überschwemmungen in Nordengland

Während in den USA Tornados wüten, hat Großbritannien mit starkem Regen zu kämpfen, der im Norden Englands zu Überschwemmungen führte. In manchen Orten sind ganze Straßen überflutet. Helfer stehen bis zum Bauch im Wasser. Viele Betroffene bei York und Leeds mussten ihre Häuser verlassen. Sie fanden in Notunterkünften Schutz. Tausende waren alleine in der Region Manchester am Sonntag ohne Strom.

„Wir haben entschieden, mehr Mittel des Militärs und mehr Militärangehörige einzusetzen“, sagte Premierminister David Cameron am Sonntag nach einer telefonischen Krisensitzung. Die Regierung werde weiter in den Hochwasserschutz investieren.

Nach Angaben von Umweltministerin Elizabeth Truss sind manche Flüsse stärker über die Ufer getreten als je zuvor. Aktuell sei am wichtigsten, Leben und Wohnungen der Menschen zu retten, sagte sie dem Sender BBC, die Lage sei „beispiellos“. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst keine.

Für die kommende Woche sagte der Wetterdienst weitere Regenfälle und Wind voraus.

Bewohner der Hochwassergebiete klagten in der britischen Presse über einen Mangel an Sandsäcken und überlastete Rettungsdienste. In anderen Regionen hatten nach tagelangen Regenfällen am Sonntag bereits die Aufräumarbeiten begonnen.

Buschbrände in Australien

In Australien würde sich die Bevölkerung hingegen über ein bisschen Regen freuen. Dort kam es zu schweren Buschbränden. Nach Angaben der Feuerwehr haben die Flammen über Weihnachten 116 Häuser in der beliebten Ferien- und Küstenregion im Süden von Australien zerstört und weite Landstriche verkohlt, wie der Sender ABC am Sonntag meldete. Die Bewohner von zwei Orten mussten fliehen. Blitze hatten die Brände entfacht.

Nach den Bränden durften die Einwohner am Wochenende erstmals zu ihren zerstörten Häusern zurückkehren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Es werde noch lange dauern, bis die Gegend ausreichend abgesichert sei, um den Einwohnern eine dauerhafte Rückkehr in ihre Häuser zu gewähren, wurde Barry Jones vom Umweltministerium des Bundesstaates Victoria zitiert. Ein Großaufgebot der Feuerwehren hatte die Flammen entlang der als „Traumstraße“ gepriesenen Great Ocean Road noch am Samstag unter Kontrolle bringen können. Der Brand versengte mehr als 2200 Hektar Land. Verletzt wurde den Berichten zufolge niemand, etliche Menschen mussten aber in Notquartiere fliehen. (jei/dpa)