Offenbach/Washington. Bis zu 17 Grad sind am ersten Weihnachtsfeiertag in Deutschland möglich. In den USA ist es mancherorts so warm wie im Juli – 23 Grad.

Die Weihnachtsfeiertage werden im Süden Deutschlands frühlingshaft warm. „Wir erwarten am ersten Weihnachtsfeiertag milde Temperaturen im zweistelligen Bereich“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach an Heiligabend. Im Oberrheingraben klettern die Temperaturen auf bis zu 17 Grad, im übrigen Land auf sieben bis 13 Grad. In der Mitte zieht dagegen ein dichtes Wolkenband mit Regen durch. An der Küste und im nordischen Bergland kommt Sturm auf.

Die für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturen halten sich auch am zweiten Weihnachtstag und lassen manche Blumen blühen. Im Norden regnet es nach Angaben des Meteorologen länger, während es in der Mitte und im Süden heiter bis wolkig wird. Stürmische Böen erwartet Trippler an der Küste und in den Bergen.

Schnee ist in diesem Dezember weiter nicht in Sicht

Statt Schnee werden demnächst wieder Kirschblütenblätter rieseln: Dieser Baum blüht in Hessen.
Statt Schnee werden demnächst wieder Kirschblütenblätter rieseln: Dieser Baum blüht in Hessen. © dpa | Uwe Zucchi

Schnee ist weiter nicht in Sicht. Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze in den Bayerischen Alpen, liegen dem DWD zufolge 90 Zentimeter Schnee. Die Gefahr, dass er langsam taut, sei hoch. Die Temperaturen bewegten sich dort nur knapp unter dem Gefrierpunkt.

Statt Schneeflocken fliegen auch weiter Pollen: Vor allem im warmen Süden sind Haselpollen unterwegs. Die Belastung ist laut Trippler „gering“, für Dezember jedoch „ordentlich“.

Warme Weihnachten und Tornados in den USA

Sommerliche Temperaturen im Osten, Tornados im Süden und Winterstürme im Westen: In den USA spielt zu den Weihnachtsfeiertagen das Wetter verrückt. Subtropische Luft aus dem Golf von Mexiko soll den Meteorologen zufolge an der Ostküste für Rekordtemperaturen sorgen, auch Gewitter werden erwartet. Für den Heiligabend waren für Washington 23 Grad plus vorhergesagt, ähnliche Temperaturen wurden in New York erwartet. In Miami rechneten die Meteorologen sogar mit 28 Grad am Donnerstag.

„So warm war es am 4. Juli“, dem US-Nationalfeiertag, sagte Tom Kines, der Wetterexperte von AccuWeather, über die erwarteten Temperaturen im Nordosten. Temperaturrekorde könnten nun fallen. Die Aufzeichnungen in den Städten an der Ostküste des Landes gehen bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die Skigebiete in den Bundesstaaten New York und Pennsylvania bleiben laut AccuWeather geschlossen, selbst für Kunstschnee ist es zu warm.

Sechs Menschen starben bei Wirbelstürmen

Im Südosten und Mittleren Westen der USA hingegen herrschte Tornado-Warnung: Am Mittwoch kamen mindestens sechs Menschen durch die Wirbelstürme ums Leben. Im Bundesstaat Mississippi starben nach Medienberichten drei Menschen, in Tennessee zwei. Einen weiteren Todesfall gab es in Arkansas.

Viele Häuser wurden beschädigt. Autos wurden vom Wind umgeworfen und Bäume entwurzelt. Allein in Mississippi waren mehr als 8000 Menschen ohne Strom. Tornados wurden auch in den Bundesstaaten Indiana und Illinois gesichtet. Die frühlingshaften Temperaturen im Osten hätten zu den Stürmen geführt, berichtete der Sender NBC News.

Im Westen der USA warnte die Wetterbehörde vor Winterstürmen. Vor allem in höheren Lagen können die Menschen durchaus mit weißen Weihnachten rechnen.