Jerusalem. Ist es ein Massagestab? Eine alte Reliquie? Eine Jerusalemer Behörde hat über Facebook das Rätsel um einen vergoldetes Objekt gelöst.

Optimisten gingen von einem Sensationsfund aus: Vor etwa sechs Monaten tauchte auf einem antiken Friedhof in Jerusalem ein mysteriöser Gegenstand auf. Handelte es sich bei dem mit Aussparungen versehenen goldenen Objekt um eine uralte jüdische Reliquie?

Monatelang rätselten die zuständigen Experten von der israelischen Altertumsbehörde, was es mit dem Gegenstand auf sich haben könnte. Als die Mitarbeiter der Behörde nicht mehr weiter wussten, vertrauten sie auf die Schwarmintelligenz des Internets. Und tatsächlich: Ein Facebook-Aufruf brachte binnen weniger Stunden Gewissheit.

Ein deutsches Markenprodukt

Anders als gehofft handelt es sich bei dem kegelförmigen Gegenstand nicht um eine Sensation, sondern um ein deutsches Markenprodukt: Der sogenannte Isis-Beamer der Firma Weber Bio-Energie-Systeme & Umwelt-Technologien schützt angeblich vor elektromagnetischer Strahlung. „Sie sind ihrer Funktion nach FengShui-Geräte, und man verwendet Sie zur Harmonisierung von Räumen“, beschreibt der Hersteller das Produkt mit dem kontroversen Namen. Durch ausgewählte Metalle würden Elektrosmog und „geopathische Belastungen“ harmonisiert.

Wie genau das Objekt auf den Jerusalemer Friedhof kam, kann man sich auch bei Weber nicht erklären. Der Isis-Beamer wird nach Angaben der Firma seit 20 Jahren weltweit verkauft. Man gehe aber davon aus, dass die Platzierung auf dem Friedhof keine negativen Auswirkung gehabt habe. Im Gegenteil: „Die Person, die den Weber Isis-Beamer dort vergraben hatte, hatte vermutlich die Absicht, dass die Wirkungen des Beamers zum Friedensprozess in Israel beitragen.“ In jedem Fall würde man sich freuen, wenn der Beamer seinen Weg zurück zum Hersteller finden würde. Man übernehme auch die Portokosten, verspricht Weber.

Eine Besamungsinstrument für Rinder?

Auch wenn es sich letztlich um einen profanen Gegenstand handelt: Bei der Altertumsbehörde ist man über die Aufklärung erleichtert. Auf ihrer Facebook-Seite danken die Experten allen, die zur Identifikation des Gegenstandes beigetragen haben. „Wir haben Hunderte Hinweise erhalten“, schreiben die Mitarbeiter der Behörde. Von einem Besamungsinstrument für Rinder über eine Teigrolle bis hin zum Massagestab seien viele interessante Vorschläge eingereicht worden. Der entscheidende Tipp kam schließlich aus Italien, wo der Isis-Beamer schließlich als solcher identifiziert wurde.

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Bei der Altertumsbehörde hofft man nun, dass sich diejenigen, die das Objekt auf dem Friedhof vergruben, zu erkennen geben werden. „Hoffentlich werden sie uns sagen, wem der dort Begrabenen sie positive Energie verleihen wollten.“