Peking. Alarmstufe „Rot“: Peking erwartet eine neue Smog-Wolke. Nicht nur die chinesische Hauptstadt ist von der Luftverschmutzung betroffen.

Chinas Hauptstadt stellt sich für die kommenden Tage erneut auf heftige Luftverschmutzung ein. Zum zweiten Mal in diesem Monat hat Peking die höchste Smog-Warnstufe ausgegeben. Die Alarmstufe „Rot“ soll von Samstag bis Dienstag gelten, wie das Wetteramt der chinesischen Hauptstadt am Freitagmorgen (Ortszeit) mitteilte. Die Warnung gelte für einen Großteil von Nordchina, am stärksten betroffen sei allerdings Peking. Während der höchsten Warnstufe bleiben Schulen und Kindergärten geschlossen, einige Industriebetriebe müssen den Betrieb einschränken oder stoppen. Auch für den Autoverkehr gelten Beschränkungen.

Peking hatte den höchsten Smog-Alarm erstmals am 7. Dezember ausgerufen, als die Belastung mit gefährlichem Feinstaub laut offiziellen Messungen weit über einen Wert von 300 stieg. Am Freitagmorgen lag die Schadstoffbelastung bei einem Wert von 151, der bereits als „gefährlich“ gilt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt einen Höchstwert von 25.

Smog-Alarm in China

Ein chinesischer Polizeioffizier steht vor dem im Smog versunkenen Tiananmen-Platz: Nicht nur die Luft in der Hauptstadt Peking ist verpestet, sondern auch in vielen nördlichen Regionen des Landes.
Ein chinesischer Polizeioffizier steht vor dem im Smog versunkenen Tiananmen-Platz: Nicht nur die Luft in der Hauptstadt Peking ist verpestet, sondern auch in vielen nördlichen Regionen des Landes. © Getty Images | Kevin Frayer
Für die Luftverschmutzung verantwortlich sind vor allem die zahlreichen Kraftwerke in den Städten. Bereits seit mehreren Tagen hatte die Regierung die Warnstufe „Gelb“ ausgerufen...
Für die Luftverschmutzung verantwortlich sind vor allem die zahlreichen Kraftwerke in den Städten. Bereits seit mehreren Tagen hatte die Regierung die Warnstufe „Gelb“ ausgerufen... © dpa | Wu Hong
Passanten laufen durch die Innenstadt von Shenyang, das im Nordosten des Landes liegt. Der Feinstaub-Index kletterte auf 600 und hat den erlaubten Grenzwert damit um das 24-Fache überschritten.
Passanten laufen durch die Innenstadt von Shenyang, das im Nordosten des Landes liegt. Der Feinstaub-Index kletterte auf 600 und hat den erlaubten Grenzwert damit um das 24-Fache überschritten. © dpa | Allen Mei
Ein weiterer Schmutzfaktor: Der Autoverkehr. Vor allem durch Peking schieben sich morgens und abends Blechlawinen, die ihre Abgase in den Himmel stoßen.
Ein weiterer Schmutzfaktor: Der Autoverkehr. Vor allem durch Peking schieben sich morgens und abends Blechlawinen, die ihre Abgase in den Himmel stoßen. © dpa | Wu Hong
Einige Menschen suchen in Gebäuden Schutz vor dem Feinstaub: Diese chinesische Frau hat sich in ein Café geflüchtet. Die Behörden haben in der Hauptstadt erstmals in dieser Jahreszeit die zweithöchste Alarmstufe „Orange“ ausgerufen.
Einige Menschen suchen in Gebäuden Schutz vor dem Feinstaub: Diese chinesische Frau hat sich in ein Café geflüchtet. Die Behörden haben in der Hauptstadt erstmals in dieser Jahreszeit die zweithöchste Alarmstufe „Orange“ ausgerufen. © Getty Images | Kevin Frayer
Trotz der dramatischen Feinstaub-Belastung gehen einige Chinesen ihrem Alltag nach: Dazu gehört auch, wie auf diesem Bild, das morgendliche Tai Chi. „Es sieht aus wie in einem Science-Fiction-Film“, sagt eine Bürgerin.
Trotz der dramatischen Feinstaub-Belastung gehen einige Chinesen ihrem Alltag nach: Dazu gehört auch, wie auf diesem Bild, das morgendliche Tai Chi. „Es sieht aus wie in einem Science-Fiction-Film“, sagt eine Bürgerin. © Getty Images | Kevin Frayer
Auch in der Metropole Hong Kong hängt dichter Smog über der Skyline. In der Stadt Baoding wurden sogar Werte von 848 für die gefährlichen Feinpartikel erreicht. Die Partikel sind besonders tückisch weil ihr Durchmesser weniger als 2,5 Mikrometer beträgt.
Auch in der Metropole Hong Kong hängt dichter Smog über der Skyline. In der Stadt Baoding wurden sogar Werte von 848 für die gefährlichen Feinpartikel erreicht. Die Partikel sind besonders tückisch weil ihr Durchmesser weniger als 2,5 Mikrometer beträgt. © dpa | Jerome Favre
Besucher der Hauptstadt Peking brauchen Ferngläser, um überhaupt etwas von der Stadt sehen zu können. Die Chinesen haben regelmäßig mit extremem Smog zu kämpfen.
Besucher der Hauptstadt Peking brauchen Ferngläser, um überhaupt etwas von der Stadt sehen zu können. Die Chinesen haben regelmäßig mit extremem Smog zu kämpfen. © REUTERS | CHINA STRINGER NETWORK
Der Blick vom Gebäude des „China Central Radio“ in Peking zeigt die Stadt im Smog versunken: Peking zählt zu den am schlimmsten verschmutzten Städten auf der Erde.
Der Blick vom Gebäude des „China Central Radio“ in Peking zeigt die Stadt im Smog versunken: Peking zählt zu den am schlimmsten verschmutzten Städten auf der Erde. © REUTERS | CHINA STRINGER NETWORK
Einige wenige Chinesen trauen sich trotz der Feinstaub-Belastung auch ohne Atemmasken ins Freie, zum Beispiel dieser ältere Drachensteiger in Peking.
Einige wenige Chinesen trauen sich trotz der Feinstaub-Belastung auch ohne Atemmasken ins Freie, zum Beispiel dieser ältere Drachensteiger in Peking. © dpa | Wu Hong
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Peking hatte den mehrstufigen Smog-Alarm 2013 eingeführt. Trotz alarmierender Schadstoffwerte verzichteten die Behörden jedoch bis Anfang Dezember darauf, die höchste Warnstufe auszurufen. Ende November hatte die Hauptstadt den bisher schlimmsten Smog des Jahres erlebt, als der Feinstaubindex auf Werte von über 600 geklettert war. China gilt als weltweit der größte Verursacher von Treibhausgasen und leidet unter einer massiven Luftverschmutzung unter anderem durch die zahlreichen Kohlekraftwerke. (dpa/rtr)