Addis Abeba. Die UN hat 188 Länder untersucht und nach der dortigen Lebensqualität bewertet. An der Spitze steht dabei erneut der Vorjahressieger.

Im weltweiten Vergleich lebt es sich in Norwegen am besten, doch auch in der Bundesrepublik lebt es sich gut: Zumindest nach einem aktuellen Ranking des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) vom Montag . Der ölreiche skandinavische Wohlfahrtsstaat belegt für das Jahr 2014 erneut den ersten Platz des Indexes der menschlichen Entwicklung. Deutschland landet in der Rangfolge auf dem sechsten Platz.

Insgesamt wurden 188 Länder für die Erhebung bewertet: Auf Platz zwei liegt Australien, dahinter folgen die Schweiz, Dänemark und die Niederlande. Seit 2009 gab es kaum Veränderungen bei den vorderen Rängen. Norwegen konnte in den Jahren seine Spitzenposition behaupten. Laut UNDP ist der Index ein zusammengesetztes „Maß für das menschliche Wohlergehen“. Kriterien sind die Lebenserwartung, die Alphabetisierung, die Einschulungsquote und das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.

Lebenserwartung in afrikanischen Ländern wesentlich geringer

Am unteren Ende der Rangliste liegen Länder Afrikas. Die letzten fünf Plätze belegen Burundi, Tschad, Eritrea, die Zentralafrikanische Republik und als Schlusslicht Niger. Am deutlichsten werden die Unterschiede zwischen den Staaten am Ende der Liste und der Spitze bei der Kategorie „Lebenserwartung“. So hat die UN untersucht, auf welche Lebensdauer Menschen in den untersuchten Ländern bei einer Geburt im Jahr 2014 hoffen dürfen. In Sierra Leone sind es nur 50,9 Jahre, während die Lebenserwartung in Deutschland bei 80,9 Jahren liegt.

Die stärksten Rückgänge im Index von 2013 auf 2014 gab es den Verfassern der UN-Erhebung zufolge in Syrien und Libyen. In den Staaten führten anhaltende gewaltsame Konflikte zu sinkenden Einkommen und einer deutlich schlechteren Lebensqualität.

Weltweiter Trend ist positiv

Insgesamt berichten die UNDP-Fachleute über große Fortschritte im Bereich der Lebensqualität. In den vergangenen 25 Jahren habe sich die Zahl der Menschen, die in Ländern der Kategorie „sehr hohe menschliche Entwicklung“ leben, von 500 Millionen auf 1,2 Milliarden erhöht und damit mehr als verdoppelt. Laut UNDP konnten 34 Länder in die höchste Kategorie aufsteigen.

Gleichzeitig sei die Bevölkerung in Staaten mit sehr niedriger Lebensqualität zurückgegangen. Lebten in diesen Ländern vor 25 Jahren noch 3,2 Milliarden Menschen, seien es heute noch 1,2 Milliarden. Den Angaben nach verließen 19 Länder die unterste Kategorie „geringe menschliche Entwicklung“, darunter Ghana und Namibia. Der Index teilt die Länder in vier flexible Kategorien ein, in die alle Staaten auf- und absteigen können. (rtr)

Die Top-Ten des UNDP-Indexes im Überblick:

1. Norwegen

2. Australien

3. Schweiz

4. Dänemark

5. Niederlande

6. Deutschland

6. Irland

8. USA

9. Kanada

9. Neuseeland