Aubervilliers. Nach einem mutmaßlich terroristischen Angriff auf einen Lehrer steht nun fest: es war kein IS-Kämpfer, der den Mann verletzt hat.

Nach einem angeblichen Terrorangriff in dem französischen Ort Aubervilliers hatte es in am Montag einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Ein Lehrer war verletzt worden und hatte angegeben, von einem Mann angegriffen worden zu sein, der sich selbst als IS-Terrorist aus gab. Wie am Abend bekannt wurde, hat es einen solchen Angriff aber gar nicht gegeben, der Lehrer hatte sich die Attacke ausgedacht.

Der Pädagoge hatte die Lüge eingeräumt, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete. Der Lehrer einer Vorschule in Aubervilliers habe sich selbst verletzt, teilte Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem am Montag mit.

Frankreich verschärft Sicherheitsvorkehrungen an Schulen

Der 45-Jährige hatte zunächst gesagt, er sei von einem Maskierten mit einem Cutter-Messer angegriffen worden, der sich auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) berufen habe. Deshalb hatte die für Terrorismus zuständige Pariser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen.

Warum der Mann gelogen hat, war zunächst unklar. Der Pädagoge war mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Gut einen Monat nach den Terroranschlägen von Paris hatten die Vorwürfe in Frankreich für großes Aufsehen gesorgt.

Vallaud-Belkacem, die umgehend zur Vorschule fuhr, kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen an Schulen weiter zu verschärfen. Zudem sollten Lehrer und Kinder so lange wie nötig psychologisch betreut werden. (dpa)