Dortmund. Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter in Dortmund am Samstag fahndet die Polizei nach vier unbekannten Männern.

Nach dem Geldtransporter-Überfall in Dortmund, bei dem die Täter nach Zeugenaussagen auch mit einer Panzerfaust drohten, sucht die Polizei nach vier Verdächtigen. Die Männer sollen bei dem spektakulären Überfall am Samstag alle maskiert gewesen sein, teilte die Dortmunder Polizei am Montag mit. Zeugen hätten sie als deutschsprachig beschrieben. Die Unbekannten hatten den Transporter am frühen Samstagabend in Dortmund überfallen. Verletzt wurde niemand. Zur Höhe der Beute machten Polizei und Transportfirma keine Angaben.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatten die schwer bewaffneten Männer den Transporter zunächst vorne und hinten mit Autos blockiert. Dann stiegen sie aus und schossen mit einer noch unbekannten Waffe auf die Motorhaube des Geldtransporters. „Durch die offenbar als Warnung und Einschüchterung gedachten Schüsse wurde niemand verletzt“, sagte eine Polizeisprecherin.

Täter brachen Geldtransport-Tür mit Trennschleifer auf

Auch ein vorbeifahrender Autofahrer sei angeschrien und bedroht worden. Er sei geflüchtet. Die Täter hätten mit einem Trennschleifer die hintere Tür geöffnet, um an Bargeld zu kommen. Zeugen sagten laut Polizei aus, dass die Männer die Besatzung des Fahrzeugs mit einer Panzerfaust und Schnellfeuerwaffen bedroht hatten.

Wenig später wurden die beiden Autos in der Nähe entdeckt. Eines war in Brand gesteckt worden. Polizisten konnten das Feuer schnell löschen. Bei dem anderen Wagen lief noch der Motor. Die Polizei geht davon aus, dass auch dieser Wagen angezündet werden sollte. „Beide Fahrzeuge wurden im Laufe dieses Jahres als gestohlen gemeldet“, sagte die Sprecherin weiter. Mit einem orangefarbenen Kleintransporter sollen die Täter dann weitergeflohen sein.

Zusammenhang mit anderen Überfällen wird überprüft

Die Polizei hofft nun auf weitere Zeugenaussagen. Es liefen außerdem umfangreiche Maßnahmen zur Spurensicherung und Auswertung. „Standardmäßig“ werde auch geprüft, ob ein Zusammenhang zu älteren Überfällen bestehe, sagte eine Sprecherin.

Bei früheren Überfällen auf Geldtransporter in Nordrhein-Westfalen hatten die Täter bereits häufiger mit Panzerfäusten gedroht, etwa 1997 in Langenfeld, 1999 in Duisburg, 2000 in Neuss, 2001 in Düsseldorf, 2002 in Werl, 2004 in Mülheim und 2012 nochmals in Neuss.

Anfang vergangener Woche hatten vier bewaffnete Räuber in Berlin einen geparkten Geldtransporter überfallen. Wie die Polizei mitteilte, schubsten zwei Täter einen Sicherheitsmann beim Öffnen der Schiebetür in den Transporter. Das Quartett raubte mehrere Geldbeutel und flüchtete unerkannt. Ende November war ein anderer Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin gescheitert. Die Zahl der Raubüberfälle auf Geld- und Werttransporte sei aber rückläufig, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. (dpa)