Berlin. Für Filmfans ist Darth Vader einer der bösesten Bösewichte überhaupt, in der Ukraine gibt’s ihn aber auch in ganz lieb. Ein Hausbesuch.

Sein Sohn Luke hatte es ja immer schon gewusst: Eigentlich ist er gar kein so übler Kerl, dieser Darth Vader. Nun lässt sich nicht wegdiskutieren, dass er viel Zeit damit verbracht hat, eine dunkle Terrororganisation zu leiten, ganze Welten zu unterdrücken, das schlichte Böse zu verkörpern. Aber eigentlich ist er ein ganz Lieber. So wie sein Namensvetter in der Ukraine.

Ja, es gibt ihn tatsächlich: Darth Mykolaiovych Vader, wohnhaft in Odessa. Bis auf die Tatsache, dass viele seiner Weggefährten in Star-Wars-Kostümen rumlaufen und er auch selbst ziemlich oft mit der schwarzen Vader-Haube auftaucht, ist er ein ganz normaler Mann. Die Nachrichtenagentur Reuters in Person des Fotografen Valentyn Ogirenko war unlängst zu Gast bei ihm. Und anstatt des bösen Bösewichts fand er einen eher biederen Bürger vor, einen, der bügelt, kocht, auch mal mit dem Hund Gassi geht. In Odessa scheint das niemanden zu ängstigen.

Ganz im Gegenteil: Vader hat sogar viele Unterstützer. Er will Bürgermeister werden. Bei der letzten Wahl im Oktober kam er zwar nur auf Rang 15 von 42. Dafür unterschrieben wenig später 25.000 Ukrainer eine Online-Petition, nach der Vader zum Premierminister ernannt werden solle. Sein Ehrgeiz scheint ungebrochen: Er wolle eines Tages Premierminister werden, schrieb er der Agentur Reuters per E-Mail. Generell wolle er die Sache aber langsam angehen. Leuchtet ein: Im Haushalt scheint’s ja auch genug zu tun zu geben.