Potsdam. Der Städte- und Gemeindebund warnt vor Böllern, weil sie Flüchtlinge an Krieg erinnern würden. Er fordert Verbotszonen wie in Holland.

Der Städte- und Gemeindebund Brandenburg hat sich für ein Verbot von Böllern vor Flüchtlingsunterkünften ausgesprochen. „Das würde ein Zeichen der Rücksichtnahme setzen“, sagte der Geschäftsführer des kommunalen Landesverbands, Karl-Ludwig Böttcher. Laute Silvesterkracher könnten traumatisierte Flüchtlinge an ihre Kriegserfahrungen erinnern, warnte er. Die örtlichen Ordnungsbehörden in den Kommunen seien gut beraten, entsprechende Verbote zu prüfen und auszusprechen.

Bereits jetzt darf in Deutschland auch an Silvester nicht überall geknallt werden. In der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz heißt es: „Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie Reet- und Fachwerkhäusern ist verboten.“ Kommunen können darüber hinaus weitere Verbotsbereiche bestimmen.

Beispielsweise in den Niederlanden schränken schon immer mehr Städte das Knallen zum Jahreswechsel ein. Zu den Verbotszonen gehören vor allem die Umgebungen von Altersheimen, Streichelzoos und auch einigen Asylzentren. (dpa)