Berlin. Eine neue Idee sind Flashmobs nicht mehr. Gänsehaut-Momente können sie aber immer noch auslösen – wie jetzt am Flughafen Köln-Bonn.
Ein mit einem Trolley durch das geschäftige Treiben am Flughafen gehender Mann bleibt plötzlich stehen – und singt. Es ist der Auftakt für eine Weihnachtsüberraschung am Flughafen Köln-Bonn. Weitere vermeintliche Reisende stimmen ein, dann ein Mann in Pilotenuniform, Frauen in Stewardessenkleidung, aber auch vermeintliche Reinigungskräfte. Und den zufälligen Zuhörern und Zuschauern wird klar: Am Flughafen liegt der Gesang von Profis in der Luft.
Unter der Kapitänsmütze steckt Tenor Giovanni da Silva, und er gehört zum WDR-Rundfunkchor. Das Ensemble bringt nicht zum ersten Mal Besinnlichkeit an einen belebten Ort. Diesmal darf aber ein Laienchor die Profis begleiten. Der Kemper Werks-Chor aus Olpe im Sauerland hat das gemeinsame Singen bei einem Chorwettbewerb des Senders gewonnen: 23 Sänger, vom Azubi bis zum Vertriebsleiter. Die Reisenden, die stehen bleiben können und nicht zum Flieger oder heim eilen müssen, lauschen dem amerikanischen Weihnachtslied „Little Drummer Boy“ und einem Halleluja-Medley – Georg Friedrich Händel trifft auf die Kölner Rockband Brings. Nach nur dreieinhalb Minuten ist es vorbei, und der Zauber verfliegt allmählich in der Ankunftshalle 1C.
Im vergangenen Jahr in der Weihnachtszeit hatte der Rundfunkchor die Reisenden am Kölner Hauptbahnhof überrascht – auch das ein unvergesslicher Moment für die Menschen, die dabei sein durften. (law)