London. Ein 15-jähriger Engländer wird nicht für seinen Job bezahlt. Dennoch hat er genug Geld für Weihnachtsgeschenke - dank ungeahnter Hilfe.

Jay El-Leboudy wollte sich einige Wochen vor Weihnachten etwas dazuverdienen. In der Absicht, Geld für Weihnachtsgeschenke an seine Familie zu verdienen, nahm er einen Aushilfsjob in einem Supermarkt an. Doch anstatt des Lohnes gab es nach über zehn Wochen Arbeit nur Ernüchterung.

Wie die Mutter von Jay, Zoe Buckwell, auf einer Spendenseite im Internet schreibt, habe ihr 15-jähriger Sohn zweimal die Woche in dem Markt der Londis-Kette in Canterburry gearbeitet. Der Jugendliche habe zwar nach zwei Wochen eine Aufwandsentschädigung erhalten, er sei jedoch in den folgenden zehn Wochen immer wieder vertröstet worden. Gehalt gab es nicht.

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Der Marktleiter habe erklärt, dass eine Bezahlung nie vereinbart worden sei, schreibt die Zeitung „Canterbury Times“. Jay El-Leboudy habe nur als Praktikant in dem Laden gearbeitet – schließlich dürfe er auch gar nicht dort richtig arbeiten, weil in dem Laden unter anderem Alkohol verkauft werde.

Was Jugendliche bei Jobs dürfen

Die Region Kent, in der Canterbury liegt, schreibt in den Jugendschutzrichtlinien auf ihrer Internetseite, dass Jugendliche während ihrer Aushilfsjobs zwar keinen Alkohol verkaufen dürften, die sonstige Arbeit in einem (Super-)Markt sei jedoch erlaubt. Das Auffüllen von Regalen oder ähnliches werden hier ausdrücklich erwähnt. Sowohl in Großbritannien wie in Deutschland dürfen Jugendliche über 13 Jahren Aushilfsjobs annehmen, solange die Schulbildung darunter nicht leidet und bestimmte Auflagen erfüllt werden. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales informiert über Jugendliche, die neben der Schule arbeiten wollen, auf ihrer Internetseite.

Auch ohne Lohn von Londis bekommt Jay nun wohl genug Geld für Weihnachtsgeschenke zusammen. Seine Mutter hat auf der Internetseite gofundme.com eine Kampagne gestartet, bei der Nutzer für Jay spenden können. In wenigen Tagen sind hier 195 Pfund (rund 270 Euro) zusammengekommen. Viele der Spender haben kleine Beträge gespendet und wünschen der Familie frohe Weihnachten. Doch nicht nur positive Kommentare begleiten die Geschichte in den sozialen Netzwerken. In einer Gruppe für Bewohner der Stadt Canterburry auf Facebook gibt es bereits einen Boykott-Aufruf. So fordert ein Mann, nicht mehr bei Londis einkaufen zu gehen und seinen Aufruf zu verbreiten.