San Bernardino. Das Motiv für den Massenmord in Kalifornien ist noch nicht geklärt. Möglicherweise hatte der Angreifer Kontakt zu Terrorverdächtigen.

Die Attacke im kalifornischen San Bernardino mit 14 Toten hat möglicherweise einen Terrorhintergrund. Wie die Sender CNN und CBS am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlerkreise berichteten, soll ein Täter, der 28-jährige Syed F., über soziale Medien mit Terrorverdächtigen Kontakt gehabt haben. Als Motiv kommt auch ein Streit am Arbeitsplatz in Frage. Die Tat sei eindeutig geplant worden, sagte FBI-Ermittler David Bowdich. Die beiden hätten eine „Mission“ gehabt.

Auch US-Präsident Barack Obama sagte nach einem Treffen mit FBI-Direktor James Comey, Justizministerin Loretta Lynch und hochrangigen Beratern, ein Terrorismus-Zusammenhang sei möglich. Er räumte aber ein: „Wir wissen es nicht.“ Das FBI und die Strafverfolgungsbehörden würden der Sache auf den Grund gehen.

Ehepaar wurde von der Polizei getötet

Zusammen mit seiner 27 Jahre alte Frau Tashfeen M. hatte F. am Mittwoch bei einer Weihnachtsfeier in einer Sozialeinrichtung des Bezirks San Bernardino wahllos auf Menschen geschossen, 14 starben. Die Todesopfer waren zwischen 26 und 60 Jahre alt. Zwölf von ihnen seien Bezirksangestellte gewesen, sagte Polizeichef Jarrod Burguan am Donnerstagabend (Ortszeit).

Nach Mitteilung der Polizei wurden auch 21 Menschen verletzt. Das schwer bewaffnete Ehepaar wurden von der Polizei nach einer Verfolgungsjagd getötet.

Ermittler fanden zwölf Rohrbomben und 4500 Schuss Munition

Die Angreifer besaßen ein großes Waffenarsenal. Allein in ihrer Wohnung fanden Ermittler zwölf Rohrbomben und mehr als 4500 Schuss Munition für Sturmgewehre, Pistolen und langläufige Waffen. Das Paar sei zu weiteren Angriffen fähig und ausgerüstet gewesen, sagte Burguan. Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown erklärte am Donnerstagabend, dass alles für die Sicherheit der Bevölkerung getan werde.

Der US-Bürger F., der die Pakistanerin im Internet kennenlernte und erstmals in Saudi-Arabien traf, war mit ihr im Juli 2014 in die USA eingereist. Gemeinsam hatten sie eine sechs Monate alte Tochter.

Amoklauf verschärft Debatte um US-Waffengesetz

Laut „Washington Post“ ist die Attacke in San Bernardino die 355. Schießerei in den USA in diesem Jahr, bei der vier oder mehr Menschen – darunter auch der jeweilige Schütze – mit Waffen getötet oder verletzt wurden. Der Amoklauf verschärft die Debatte um ein strengeres US-Waffenrecht. Präsident Barack Obama, ranghohe Demokraten und Bewerber im Rennen um das Weiße Haus forderten umgehend strengere Gesetze und Kontrollen. (dpa/rtr)

Die schlimmsten Schießereien in den USA

16. September 2013: Er lief über die Flure und schoss auf jeden, den er sah. Überwachungsvideos zeigen, wie Aaron Alexis auf einem Marinestützpunkt in Washington zwölf Menschen tötete und acht verletzte. Nach einem Feuergefecht mit der Polizei starb Alexis. Der 34-Jährige feuerte wahllos auf seine Opfer – laut Ermittlern ist bei der Tat kein Muster zu erkennen.
16. September 2013: Er lief über die Flure und schoss auf jeden, den er sah. Überwachungsvideos zeigen, wie Aaron Alexis auf einem Marinestützpunkt in Washington zwölf Menschen tötete und acht verletzte. Nach einem Feuergefecht mit der Polizei starb Alexis. Der 34-Jährige feuerte wahllos auf seine Opfer – laut Ermittlern ist bei der Tat kein Muster zu erkennen. © REUTERS | © Handout . / Reuters
20. Juli 2012: Massenschießerei in einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado: Während der mitternächtlichen Premiere des Films „The Dark Knight Rises“ sind zwölf Menschen erschossen und 58 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, der 24-jährige James Eagan Holmes, wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen.
20. Juli 2012: Massenschießerei in einem Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado: Während der mitternächtlichen Premiere des Films „The Dark Knight Rises“ sind zwölf Menschen erschossen und 58 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, der 24-jährige James Eagan Holmes, wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen. © REUTERS | © POOL New / Reuters
14. Dezember 2012: Der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School ereignete sich im US-Bundesstaat Connecticut in der Kleinstadt Newtown. Insgesamt kamen 28 Menschen ums Leben, darunter 20 Kinder, sechs Angestellte einer Grundschule sowie die Mutter des Täters. Der Täter, der 20-jährige Adam Lanza, tötete sich anschließend selbst. Henry Terifay und seine Schwester Kelly (hier im Bild) entkamen dem Täter rechtzeitig.
14. Dezember 2012: Der Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School ereignete sich im US-Bundesstaat Connecticut in der Kleinstadt Newtown. Insgesamt kamen 28 Menschen ums Leben, darunter 20 Kinder, sechs Angestellte einer Grundschule sowie die Mutter des Täters. Der Täter, der 20-jährige Adam Lanza, tötete sich anschließend selbst. Henry Terifay und seine Schwester Kelly (hier im Bild) entkamen dem Täter rechtzeitig. © REUTERS | © Michelle McLoughlin / Reuters
2. April 2014: US-Soldat Ivan Lopez eröffnet nach einem Streit mit Kameraden in der Militärbasis Fort Hood das Feuer. Er tötet drei Menschen, verletzt 16 weitere und erschießt sich im Anschluss.
2. April 2014: US-Soldat Ivan Lopez eröffnet nach einem Streit mit Kameraden in der Militärbasis Fort Hood das Feuer. Er tötet drei Menschen, verletzt 16 weitere und erschießt sich im Anschluss. © REUTERS | © Handout . / Reuters
23. Mai 2015: Ein Student bringt im kalifornischen Isla Vista sechs Menschen um, weil er sich von Kommilitonen zurückgestoßen fühlt. Als die Polizei den 22-Jährigen festnehmen will, tötet er sich.
23. Mai 2015: Ein Student bringt im kalifornischen Isla Vista sechs Menschen um, weil er sich von Kommilitonen zurückgestoßen fühlt. Als die Polizei den 22-Jährigen festnehmen will, tötet er sich. © REUTERS | © Lucy Nicholson / Reuters
1. Oktober 2015: An einem College im Bundesstaat Oregon kommt es zu einem Amoklauf. Ein 26-Jähriger tötet in der Stadt Roseburg neun Menschen und bringt sich selbst um.
1. Oktober 2015: An einem College im Bundesstaat Oregon kommt es zu einem Amoklauf. Ein 26-Jähriger tötet in der Stadt Roseburg neun Menschen und bringt sich selbst um. © REUTERS | © Steve Dipaola / Reuters
2. Dezember 2015: Zwei Bewaffnete Schützen haben in einem Sozialzentrum in San Bernardino, Kalifornien, 14 Menschen getötet und 17 weitere zum Teil schwer verletzt. Die zwei vermutlichen Täter wurden von der Polizei erschossen.
2. Dezember 2015: Zwei Bewaffnete Schützen haben in einem Sozialzentrum in San Bernardino, Kalifornien, 14 Menschen getötet und 17 weitere zum Teil schwer verletzt. Die zwei vermutlichen Täter wurden von der Polizei erschossen. © REUTERS | MIKE BLAKE
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