Fulda. Zwei junge Männer hatten in Facebook-Kommentaren gegen Flüchtlinge gehetzt und es als Scherz abgetan. Jetzt wurden sie verurteilt.

Wegen Volksverhetzung und Störung des öffentlichen Friedens hat das Amtsgericht Fulda am Donnerstag einen 23-jährigen Mann und seinen 21-jährigen Freund zu einer Geldstrafe verurteilt. Der 23-Jährige muss 1000 Euro zahlen, weil er im Internet einen Brandanschlag auf 500 Flüchtlinge angedroht hatte. Gegen seinen Freund verhängte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe von 750 Euro. Die beiden Angeklagten räumten die Tat ein. Es sollte lediglich ein Scherz sein, verteidigten sie sich.

Der 23-Jährige hatte seine Drohung im August auf der Facebook-Seite des Online-Nachrichtenportals „Osthessen-News“ verbreitet. Er kündigte damals an, ein „dickes Lagerfeuer, bestehend aus 500 Flüchtlingen“ entzünden zu wollen. Der zwei Jahre jüngere Freund hatte darauf ebenfalls über Facebook geantwortet: „Machen wir.“ Den Eintrag löschte der 23-Jährige erst nach drei Tagen, nachdem sein Chef ihn dazu aufgefordert und ihm fristlos gekündigt hatte.

Staatsanwaltschaft forderte höhere Geldstrafe

Die beiden Männer zeigten sich vor Gericht einsichtig und erklärten, sie seien weder ausländerfeindlich noch rechtsradikal. Der Verharmlosung der Beweggründe durch die Verteidiger wollte die Staatsanwaltschaft nicht folgen. „Das als Spaß aufzufassen, da fehlt mir das Verständnis“, zitiert „Osthessen-News“ die Oberamtsanwältin Steinmüller. In ihrem Plädoyer hatte sie Strafen von 2000 beziehungsweise 1800 Euro gefordert. Die Verteidiger kündigten an, keine Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen zu wollen.

Zum Tatzeitpunkt wurde in Fulda eine Zeltstadt für mehrere Hundert Flüchtlinge aufgebaut. (jei/dpa)