Washington. US-Behörden sollen sich bei dem irrtümlich als Bombenbauer verdächtigten Ahmed Mohamed entschuldigen. Die Familie droht mit Klage.

Die Familie des fälschlicherweise als Bombenbauer festgenommenen US-Teenagers Ahmed Mohamed will laut einem Medienbericht eine Entschuldigung der Behörden. Man verlange unter anderem eine öffentliche Stellungnahme von Bürgermeister und Polizeichef der Stadt Irving, zitierte der Anwalt der Familie aus einem entsprechenden Brief, wie die „Washington Post“ berichtete. Gleichzeitig warnten die Anwälte, die Familie erwäge eine 15-Millionen-Dollar-Klage (rund 14 Millionen Euro).

Nach ihrem Wegzug aus den USA sei der Familie zunehmend klar geworden, wie sehr sie durch die Ereignisse um die Festnahme des 14-Jährigen traumatisiert worden sei.

In Handschellen aus der Schule abgeführt

Ahmed war im September in seiner Schule in Texas in Handschellen abgeführt worden, nachdem er eine selbstgebastelte Uhr mit in den Unterricht gebracht hatte und diese von einer Lehrerin mit einer Bombe verwechselt wurde. Der dunkelhäutige Junge muslimischen Glaubens wurde auch als Opfer rassistischer Polizeiarbeit dargestellt. Er selbst sagte in einem Interview, es sei hart, als Muslim in den USA aufzuwachsen. Obama lud ihn daraufhin ins Weiße Haus ein. Die Familie, die aus dem Sudan stammt, ist inzwischen nach Katar gezogen. (dpa)