Bonn. Ein herrenloser Koffer hatte am Mittwoch Bomben-Alarm in Bonn ausgelöst. Nun hat ein Jugendlicher gestanden, verantwortlich zu sein.

Nach den Terror-Anschlägen von Paris am vergangenen Freitag ist die Lage auch in Deutschland angespannt. Was das bedeutet, hatte wenige Tage später offenbar ein 13-Jähriger in Bonn herausfinden wollen – und er ließ einen Koffer in einer Bonner U-Bahn stehen. Was dann folgte, kann für seine Eltern noch sehr teuer werden.

Der 13-Jährige, wohnhaft „in der Region“, habe sich jetzt der Polizei offenbart, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Er habe zugegeben, am Mittwochnachmittag den Koffer in einer U-Bahn der Linie 18 abgestellt zu haben. Laut Polizei habe er sehen wollen, ob und wie Panik entsteht und wie die Polizei reagiert.

U-Bahnstation war zweieinhalb Stunden gesperrt

Die reagierte so, wie man wohl erwarten musste: Zweieinhalb Stunden war die U-Bahnstation am Bonner Hauptbahnhof gesperrt. Der U-Bahnverkehr wurde gestoppt und der Bahnhof geräumt – das alles mitten im nachmittäglichen Berufsverkehr.

Spezialisten der Bundespolizei rückten aus, um den Reisetrolley zu untersuchen. Der war im Türbereich einer U-Bahn abgestellt worden. Um 16.16 Uhr kam der Bomben-Alarm, um 18.40 Uhr erst folgte die Entwarnung. Der Koffer war leer.

Einsatz könnte für die Eltern teuer werden

„Die Bonner Polizei prüft derzeit die Möglichkeiten des zivilrechtlichen Regresses für den zweieinhalbstündigen Einsatz“, teilte am Freitag ein Polizeisprecher mit. Und sie warnt: Auf das Androhen von Straftaten und die „Störung des öffentlichen Friedens“ können Freiheitsstrafen bis zu drei Jahre oder Geldstrafen folgen. Und „hohe zivilrechtliche Forderungen“.

Zuletzt gab es am Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 Bombenalarm. Der Hauptbahnhof wurde damals gesperrt, nachdem eine abgestellte Reisetasche Verdacht auslöste. Sie enthielt einen Sprengsatz . (dae)