Berlin. Es ist das eingetreten, was Manager und Musikproduzenten befürchtet haben: Songs aus Adeles neuem Album sind im Internet aufgetaucht.

Das Album wird mit größter (An-)Spannung erwartet: „25“ von Adele. Die Angst vor einer undichten Stelle und damit einer Vorabveröffentlichung im Internet ist groß. Nun soll der schlimmste Fall eingetreten und Songs durchgesickert sein – trotz aller Abschirmversuche. Am Dienstag seien Demos aller Songs kurzzeitig online zu hören gewesen. Das berichtet das US-Magazin „Billboard“.

Die Songs würden die Hörer berühren, prophezeite die Zeitschrift „Cosmopolitan“, die behauptet in die Songs reingehört zu haben. „Den Clips nach zu urteilen, wird ,Hello’ nicht das einzige Lied auf ,25’ sein, das einen in der Öffentlichkeit zum Weinen bringt.“ Viel mehr ist über die Songs bislang, trotz des angeblichen Lecks, noch nicht bekannt. Das Label XL verwies bisher selbst gut vertraute Musikjournalisten auf das offizielle Veröffentlichungsdatum 20. November – ein Internetstream für eine Albumbesprechung wurde nicht angeboten. Offenbar könnte ein jeder Vorabhörer in der digitalen Realität illegaler Gratis-Downloads ein Leck sein.

In das Album waren viele Leute involviert

Obwohl es meist eher Mitarbeiter der CD-Produktion oder des Tonträgervertriebs oder auch Hacker sind, die ein Album teilweise weit vor dem geplanten Termin ins Netz stellen. Ein paar Details zur neuen Platte wurden aber dennoch schon verbreitet. Diese bezogen sich allerdings nur auf die Musiker und Produzenten, die an „25“ mitarbeiteten. Die Produzenten Greg Kurstin, Danger Mouse und Phil Epworth, Pianist Tobias Jesso Jr. und Popsänger Bruno Mars zählen dazu.

Wie sie und ihr Management es schaffen konnten, die meisten „25“-Details geheim zu halten, wundert Adele selbst. „Das war schwer, glauben Sie mir“, sagte sie dem „Zeit-Magazin“. „Es waren schließlich ziemlich viele Leute involviert, was nie ohne Risiko ist. Aber alle haben die Klappe gehalten.“ Dahinter steckte die klare Strategie, ein Mega-Album gegen umsatzrelevante Lecks abzusichern.

Es gibt elegantere Lösungen

Dass es selbst bei allergrößter Vorsicht eleganter geht, beweist die Veröffentlichungspolitik von David Bowie. Im Januar soll sein neues Album erscheinen. Aber bereits Ende November wird es in einer „Listening-Session“ präsentiert, um Rezensenten verwertbare Eindrücke zu vermitteln. Allerdings: „Aufnahmen jeglicher Art des Albums“ sollen ausgeschlossen werden - per „Vertraulichkeitsvereinbarung“. (jei/dpa)