München. Ein flüchtiger Mafia-Boss der „Sacra Corona Unita“ ist am Münchner Hauptbahnhof festgenommen worden. Das LKA nennt ihn den „Paten“.

Die Polizei hat in München einen italienischen Mafia-Boss festgenommen, der seit Monaten auf der Flucht war. Der 44-Jährige gilt als mächtiger Mafioso in der Organisation „Sacra Corona Unita“, wie das Landeskriminalamt am Montag mitteilte.

Der „Pate“, wie das LKA den Mann aus Apulien in seiner Mitteilung nannte, sei nach Razzien und Festnahmen von Clan-Mitgliedern in Italien 2014 nach Deutschland geflohen, wo er sich mit falschen Dokumenten unter anderem in Mainz aufgehalten habe.

Italien pocht auf Auslieferung

Am Freitag wurde er am Münchner Hauptbahnhof festgenommen. Die italienischen Behörden haben seine Auslieferung beantragt. Dem 44-Jährigen wird unter anderem illegales Glücksspiel, internationaler Rauschgifthandel, Wucher und Erpressung vorgeworfen. Damit droht ihm in Italien eine hohe Haftstrafe.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mitglied der italienischen Mafia auf der Flucht in Deutschland gefasst wurde. Im Januar nahmen Spezialkräfte aus Deutschland und Italien einen damals 25-Jährigen im Kreis Esslingen (Baden-Württemberg) fest, der ebenfalls Mitglied in der „Sacra Corona Unita“ und an Rauschgiftgeschäften und Erpressungen in Italien beteiligt gewesen sein soll.

Mafiosi nutzen Süddeutschland als Rückzugsgebiet

Im Juli wurden acht mutmaßliche Mafia-Mitglieder im Landkreis Konstanz (ebenfalls Baden-Württemberg) gefasst. Nach Behördenangaben nutzt die italienische Mafia Süddeutschland seit Jahren als Rückzugsgebiet. (dpa)