Nettelnburg. Nettelnburger Strasse Mehrheit stimmt für Umwandlung

Während mit den Baugebieten zwischen Weidenbaumsweg und Schleusengraben neue Wohnungen für deutlich mehr als 2000 Einwohner entstehen, wächst bei den Menschen im unmittelbar benachbarten Alt-Nettelnburg die Sorge, dass nach Fertigstellung und Bezug ihr Wohngebiet im Verkehrschaos versinkt. Mehr als 100 Nettelnburger folgten am Donnerstagabend der Einladung der Bürgerinitiative (BI) „Nettelnburg verkehrsberuhigt“ in die Bugenhagenkirche, wo die BI-Initiatoren ursprünglich über die Ergebnisse des zweiten Runden Tisches mit Vertretern von Verwaltung, Politik und Polizei am 27. Oktober berichten wollten.

„Viel zu berichten gibt es von diesem Treffen leider nicht“, erklärte Rolf Viaccava von der BI. Ein von der Verwaltung in Auftrag gegebenes Gutachten zum erwartbaren Verkehrsaufkommen sei noch immer nicht erstellt worden. Daher hätten sich Polizei und Verwaltung mit den BI-Forderungen zur Verkehrsberuhigung in ihrem Viertel noch nicht vertiefend auseinandergesetzt. Wann mit dem Gutachten gerechnet wird, konnte Bezirkssprecherin Gabriele Günter auch gestern auf bz-Anfrage nicht sagen.

Eine der BI-Forderungen ist die Umwandlung der schnurgeraden Nettelnburger Straße in eine Tempo-30-Zone. Zwar gilt dort schon jetzt Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit, dokumentiert durch Schilder in regelmäßigen Abständen. „Gefahren wird dort aber deutlich schneller“, berichtet BI-Sprecher Norbert Huhmann regelmäßig.

Die BI und die große Mehrheit ihrer Gäste in der Kirche befürworten daher die Einbeziehung in die bestehende Tempo-30-Zone, wie ein probeweises Votum am Donnerstag ergab. Damit verbunden wären eine schmalere Fahrbahn, verkehrsberuhigende Schikanen, deutlich markierte Eingangsbereiche an den Zufahrten Randersweide und Nettelnburger Landweg. Zudem könnten großflächige Piktogramme auf dem Asphalt über Tempo 30 informieren.

„Das kann nichts werden“, meint dazu auf bz-Anfrage CDU-Verkehrsexperte Jörg Froh. Er bedauert, dass Politiker als Teilnehmer des BI-Abends nicht zugelassen waren. „Die Nettelnburger Straße ist kategorisiert als Wohnsammelstraße, über die diverse Wohnstraßen angefahren werden. Und da sind Tempo-30-Zonen nicht vorgesehen.“ Gegen einen Rückbau spreche zudem, dass eine reibungslose Durchfahrt der VHH-Busse gewährleistet bleiben müsse.

Weitere BI-Forderungen sind eine Ampelanlage mit Zebrastreifen an der Einmündung Randersweide/Fiddigshagen und eine Fahrbahnverengung des Oberen Landwegs.