Regelmäßige Instandhaltungen und Pflege sichern den Immobilienwert

Der durchschnittliche deutsche Ferien-Immobilien-Käufer ist
53 Jahre alt und lebt in einer Familie mit zwei Kindern. Sein Bildungsniveau ist sehr hoch, er ist selbstständig oder Freiberufler und hat zwischen 3000 und 5000 Euro netto monatlich zur Verfügung. Dies geht aus der aktuellen Marktstudie von FeWo-firekt und der Engel & Völkers AG hervor. Wie also kann so jemand seine Auslandsimmobilie pflegen, wo er doch voll zwischen Beruf und Familienleben eingespannt ist?

Die meisten Ferien-Immobilienkäufer entscheiden sich dafür, das Ferienhaus oder die Wohnung zu vermieten. Dadurch kommen nicht nur die Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten herein, sondern die Immobilie ist unter ständiger Aufsicht. Geht etwas kaputt, melden es die Feriengäste dem entsprechenden Verwalter vor Ort.

Kai Enders, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers AG bestätigt: „Die Instandhaltung zählt zu den laufenden Kosten einer Immobilie. Die meisten Kunden erwerben ihre Immobilie zuerst zur Eigennutzung, jedoch gewinnt die Ferien-Vermietung als Zusatzeinkommen an Bedeutung. Inzwischen vermieten rund 56,2 Prozent der befragten Ferienimmobilienbesitzer ihr Objekt ganzjährig, um durch eine optimale Auslastung die Intandhaltungs- und Finanzierungskosten zu decken.“

Und Instandhaltung ist wichtig. Nicht nur für die Feriengäste. Auch für sich selbst. Die Pressesprecherin des Verbandes privater Bauherren, Eva Reinhold-Postina, gibt dabei zu bedenken: „Jeder muss wissen, dass an so einer Immobilie, ob gekauft oder selbst erbaut, ständig etwas zu machen ist. Wollen Sie nun selbst den Rasen mähen und die Rohre reparieren, während Sie zwei wertvolle Urlaubswochen in ihrem Ferienhaus verbringen? Oder wollen Sie es lieber bezahlen, aber Gärtner und Klempner im Haus haben, während Sie dort Urlaub machen? Das sind wichtige Dinge, die vorher überlegt werden müssen. Die Schlüssel sollten unbedingt bei einer Vertrauensperson vor Ort liegen – und nicht im fernen Deutschland. Gut ist es auch, wenn man mit nervigen Instandhaltungen Agenturen oder Firmen vor Ort beauftragt. Dies muss man sich jedoch vorher alles durchrechnen!“

Für die laufenden Nebenkosten (Strom, Wasser, Müll, Heizung, Versicherung) empfiehlt es sich, ein Konto bei einer ortsansässigen Bank zu eröffnen, damit die regelmäßig anfallenden Kosten abgebucht werden können. „In den einzelnen Ländern gibt es Agenturen, die sich kostengünstig ganzjährig um Ihre Ferienimmobilie kümmern (Vermietung, Objektverwaltung, Koordination eventueller Bauvorhaben). Neben der vermittelnden Makleragentur finden Sie entsprechende Dienstleister im Internet beziehungsweise direkt vor Ort in der jeweiligen Gemeinde“, sagt Margit Merz, Inhaberin von Lichtenstein Immobilien. Wichtig sei auch, dass die Ferienimmobilie gegen Einbruchdiebstahl und Elementarschäden versichert ist. Und jeder müsse wissen: wie in Deutschland, fallen auch im Ausland regelmäßig jährliche Steuern an.

In welcher Entfernung sich ein Ferienobjekt lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Ferienimmobilienbesitzer bevorzugen laut FeWo-direkt eine Anreise von bis zu 500 Kilometer – so haben sie die Chance, selbst schnell am Urlaubsort zu sein. Und auch die künftigen Gäste (in erster Linie Familien) reisen am liebsten mit dem Auto an (auch nach Frankreich und Italien), es sei denn, es geht zu dem Lieblingsnachbarn nach Spanien oder in die USA.

Die meisten ziehen ein Ferienhaus einer Wohnung vor. Mehr als die Objektart sind allerdings Kriterien wie Lage
(96,9 Prozent), Urlaubsregion (93,1 Prozent), Miete (89,9 Prozent), Optik und Ausstattung (beide 89,7 Prozent) für Urlauber relevant. Auch der Bedarf an Wohnflächen über 100 Quadratmetern hat in den vergangenen Jahren tendenziell zugenommen: jede vierte Familie plant heute ein Objekt in dieser Größe zu buchen (25,9 Prozent).

Rund 70 Prozent der befragten Mieter ziehen eine ruhige Lage ihrer Ferienunterkunft einer zentralen Lage im Urlaubsort vor. Gleichzeitig legen sie Wert auf Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (45,6 Prozent). Am Attraktivsten sind Lagen in Meeresnähe, die jeder Zweite
(54,6 Prozent) gerne bucht, während Feriendomizile in den Bergen (13,8 Prozent) oder auf dem Land (17,5 Prozent) wesentlich geringer nachgefragt werden.