Hamburg.

Wenn in Deutschland jemals ein Dokumentarfilm über Feldhockey gedreht werden sollte, dann jetzt. „Die deutschen Herren können 2016 in Rio de Janeiro ihr drittes Olympiagold in Serie holen. Die Damen sind ebenfalls qualifiziert, und Hamburg als Hockey-Hauptstadt bewirbt sich um Olympia 2024. Das ist die beste Chance, um die erste deutsche Hockeydoku zu machen“, dachte sich Rebecca Landshut. Also begann die 33-Jährige im Juli bei einem Lehrgang des Herren-Nationalteams in Hamburg mit den Dreharbeiten zu einem Projekt, das Ende Oktober 2016 im Optimalfall Erfolgswege nachzeichnen wird.

Mit dem Film „Ecke, Schuss – Gold!“ möchte die frühere Nationalspielerin, die in der Bundesliga für den Club an der Alster und den Münchner SC aktiv war, aber nicht nur die deutschen Auswahlteams über ein Jahr bis zu den Sommerspielen in Brasilien begleiten, sondern vor allem „die Doppelbelastung aufzeigen, der sich Amateure wie die Hockeyspieler aussetzen, um Leistungssport und Beruf unter einen Hut zu bekommen“. Dafür ist die selbstständige Dokumentarfilmerin mit ihrem Co-Regisseur Timo Gramer nicht nur bei großen Turnieren dabei, sondern erhält auch tiefe Einblicke ins Privatleben der Auswahlakteure.

Mit der Firma Jump Medien hat Landshut einen professionellen Partner, dennoch ist die Finanzierung des gesamten Projektes – neben dem auf 90 Minuten angelegten Hauptfilm sollen kleinere Dokus über die Hockeydynastien Blunck und Keller (45 Minuten), die Mannschaftskapitäne Tobias Hauke, Moritz Fürste und Martin Häner (30 Minuten) und zu Tipps und Tricks (15 Minuten) entstehen – ungeklärt. Deshalb können Unterstützer bis zum 13. Januar unter startnext.com/ecke-schuss-gold einen Beitrag zum Crowd­funding leisten. Auch Großsponsoren werden gesucht. 280.000 Euro sind die Untergrenze, 400.000 wären nötig, um die geplanten 45 Drehtage und die Reisen zu finanzieren. Dass sie selbst mit dem Film kaum reich werden kann, lässt Rebecca Landshut kalt: „Das ist eine Herzensangelegenheit.“