Gütersloh.

Wer träumt nicht davon? Einmal im Leben Millionen Euro im Lotto zu gewinnen, ab in die Südsee – und natürlich vorher den Job kündigen. Träume haben allerdings meist nicht viel mit der Realität zu tun. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung würde nur jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland bei einem hohen Lottogewinn den Job an den Nagel hängen. Denn das Arbeitsleben hat für die Deutschen einen hohen Stellenwert.

Laut der Untersuchung wäre für drei Viertel der befragten Arbeitnehmer zwischen 18 und 60 Jahren auch ein sehr hohes Arbeitslosengeld kein Grund, dem Beruf den Rücken zu kehren. Transferleistungen sind demnach keine Alternative für die Bestätigung im Job. Der Grund: Arbeit hat laut der Studie eine hohe Bedeutung im Leben der Deutschen. Nach Familie und Partnerschaft (39 von 100 Punkten) rangiert die Arbeit (34) noch weit vor der Freizeit (20) und einem gesellschaftlichen Engagement (7). Ehrenamtliche Arbeit haben die Befragten dabei durchaus auch im Blick. Fast die Hälfte (49 Prozent) ist der Meinung, dass ohne dieses freiwillige und unbezahlte Engagement die Gesellschaft nicht funktionieren würde. Allerdings beklagt mit 80 Prozent eine große Mehrheit, dass diese Arbeit in Deutschland nicht genügend gewürdigt wird.

Wichtig ist die Zufriedenheit der Arbeitnehmer in ihrem beruflichen Umfeld. Je unzufriedener die Befragten sind, desto eher würden sie bei einem hohen Geldgewinn den Job ganz aufgeben. Allerdings: Ein weitaus größerer Teil der Unzufriedenen würde selbst bei einem Lottogewinn eher die Arbeitsstelle wechseln als ganz hinzuschmeißen, wie Detlef Hollmann von der Bertelsmann-Stiftung betont.

Eine Statistik, wie viele Lotto-Millionäre den Job kündigen, gibt es übrigens nicht. 2014 hatten auch nur wenige dazu Gelegenheit. In Deutschland gab es laut Westlotto 97 Gewinner, die bei einer staatlichen Lotterie mehr als eine Million Euro gewannen.