Hamburg.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di will am Sonnabend die Märkte der Spielzeugkette Toy’R’Us in Eidelstedt und Harburg sowie die Filialen der Supermarktkette Real in Farmsen, Lurup und am Berliner Tor bestreiken. Dabei könne es auch zu Beeinträchtigungen für die Kunden kommen, sagte ein Gewerkschaftssprecher dem Abendblatt. Eine komplette Schließung der Geschäfte sei aber unwahrscheinlich. Insgesamt sind etwa 200 Beschäftigte in der Hansestadt aufgerufen, in den Ausstand zu treten. Vor dem Real-Markt am Strohhause ist eine Kundgebung geplant. Auch bundesweit soll es zahlreiche Aktionen geben.

Hintergrund der Aktionen ist nach Angaben von Ver.di der tariflose Zustand in beiden Unternehmen. Die Metrotochter Real hatte sich im Juni aus dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels verabschiedet, um Kosten zu sparen. Derzeit laufen Verhandlungen über den Abschluss eines Haustarifvertrags mit geringerer Bezahlung, Arbeitgeber und Arbeitnehmer liegen aber noch weit auseinander. „Die Beschäftigten bei Real geben jeden Tag ihr Bestes und als Dank gibt es in Zukunft Bezahlung unter Tarif? Das ist mit uns nicht zu machen“, sagt Thomas Kawohl, Betriebsratsvorsitzender der Filiale am Berliner Tor. Real spricht hingegen von viel zu hohen Personalkosten, die 25 bis 30 Prozent über denen der Wettbewerber lägen.

Beim US-amerikanischen Spielzeughändler Toys’R’Us werden viele Verkäuferinnen und Verkäufer laut Gewerkschaft lediglich nach dem Mindestlohn von 8,50 Euro bezahlt, viele der bundesweit rund 2000 Beschäftigten haben zudem nur befristete Verträge oder arbeiten unfreiwillig in Teilzeit. Würden sie nach dem Einzelhandelstarif entlohnt, dann läge das Gehalt pro Stunde mehrere Euro höher.