München. Das Jugendwort des Jahres steht fest. Und wieder wird es die Diskussion geben, welche Jugendlichen das auch wirklich verwenden.

Ist das „100 % Jugendsprache“? Mit dem „Jugendwort des Jahres“ wirbt der Münchner Langenscheidt-Verlag für das Buch, und in diesem Jahr ist die Wahl auf „Smombie“ gefallen. Damit gemeint sind „Smartphone-Zombies“, Menschen, die den Blick nicht vom Smartphone lassen können. Die Entscheidung wurde unmittelbar nach der Jurysitzung verkündet.

Unter den Favoriten gewesen waren auch „Earthporn“ für schöne Landschaft oder auch „rumoxidieren“ für abhängen. „Merkeln“ als Begriff für „nichts tun und keine Entscheidungen treffen“ galt durch das engagierte Auftreten der Kanzlerin in der Flüchtlingskrise als überholt. 30 Vorschläge waren zur Abstimmung im Netz gestellt worden, zehn wurden der Jury vorgelegt.

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Youtuber in der Jury

In der Jury, die im ersten Wahlgang zunächst fünf Begriffe aussortiert hatte, saßen Sprachwissenschaftler, Schülerzeitungsredakteure, die „Bravo“-Chefredakteurin und die Youtuber Heiko und Roman Lochmann (16) alias „Die Lochis“ und Julia Maria, besser als XLaeta bekannt. Heiko Lochmann hatte das Ergebnis als Erster auf Twitter verkündet. „Hatte zwar einen anderen Favoriten, aber die Mehrzahl bestimmt“, kommentierte er.

Hier die Gewinner der vergangenen Jahre:

• 2014: „Läuft bei Dir.“ Im vergangenen Jahr wurde ein ganzer Satz zum „Jugendwort“ gekürt. Er soll als Synonym für cool oder krass gelten.

• 2013: „Babo.“ Das Wort bedeutet so viel wie Boss oder Anführer. Der Ausdruck erinnert an den türkischen Begriff Baba (Vater) und wird vor allem in kurdischen Gebieten der Türkei benutzt. Hierzulande bekanntgemacht hat den Begriff der deutsch-kurdische Rapper Haftbefehl aus Offenbach - mit seinem Lied „Chabos wissen wer der Babo ist“.

• 2012: „Yolo.“ Das ist ein Akronym und steht für „You only live once“ - eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen.

• 2011: „Swag.“ Der US-amerikanische Ausdruck bezeichnet eine „beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung“ oder eine „charismatisch-positive Aura“. Wörtlich übersetzt bedeutet „to swagger“ stolzieren, prahlen oder schwadronieren, und „swaggerer“ heißt Aufschneider oder Angeber.

• 2010: „Niveaulimbo.“ Mit dem Begriff beschrieben Jugendliche 2010 das Absinken des Niveaus beispielsweise im Fernsehprogramm, bei Partys oder in Gesprächen.

• 2009: „Hartzen.“ Das an Hartz IV angelehnte Wort kann so etwas wie rumhängen oder auch arbeitslos sein heißen.

• 2008: „Gammelfleischparty.“ Das erste „Jugendwort des Jahres“ ist eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für eine Ü-30-Party. (law/dpa)