Oberstdorf. Der ausgebrannte Wagen, der in den Allgäuer Bergen gefunden worden war, gehört einem 30-Jährigen. Das Wrack soll nun geborgen werden.

Im rätselhaften Fall um ein ausgebranntes Auto in den Allgäuer Bergen wollen Landratsamt und Gemeinde das Wrack noch in dieser Woche mit Geländewagen vom Berg holen. „Wir haben die Freigabe von der Polizei erhalten“, sagte eine Sprecherin. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, steht die Befragung des 30 Jahre alten Eigentümers noch aus. „Wir werden ihn in den kommenden Tagen aufsuchen“, hieß es.

Ein Wanderer hatte den ausgebrannten Kleinwagen am Sonntag in einer Höhe von etwa 1400 Metern im Oytal bei Oberstdorf entdeckt. Ein anderer Spaziergänger hatte das Wrack schon am Samstag gesehen, sich aber „nichts dabei gedacht“, wie er der Polizei sagte. Ein Video verdeutlicht die Idylle, in der das Wrack noch mehr wie ein Fremdkörper wirkt:

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Der Eigentümer des Autos ist ein 30 Jahre alter Mann aus dem Unterallgäu, der den Wagen erst kurz zuvor gekauft hatte. Er selbst war am Freitag an dem 2259 Meter hohen Berg Höfats bei Oberstdorf in Not geraten, nur wenige hundert Meter von der Brandstelle entfernt. Er hatte sich anscheinend verlaufen und wurde von der Bergwacht leicht verletzt mit einem Hubschrauber in eine Klinik gebracht, wie die Ermittlungen ergaben. Das Auto ist am Fuß der Höfats in einem mit Geröll gefüllten, ausgetrocknetem Bachbett entdeckt worden. Nur ein schmaler Weg mit großen Schlaglöchern führt dorthin.

Wie der Bayrische Rundfunk berichtet, geht die Polizei davon aus, dass der Besitzer bereits am Donnerstag mit dem Kleinwagen auf dem steilen Weg durch das Oytal in Richtung Käseralpe gefahren ist und die Nacht irgendwie im Berggebiet verbracht hat.

Kennzeichen gehören zu VW

Auf den Besitzer waren die Ermittler über mehrere Wege gekommen. Zum einen war es gelungen, die am Auto angebrachten und stark verbrannten Kennzeichen zu rekonstruieren. Dabei stellten die Beamten fest, dass die Kennzeichen nicht für den ausgebrannten Smart ausgegeben wurden, sondern für einen VW Golf. Der stand auf einem Parkplatz in Ulm, als jemand Anfang November das Nummernschild stahl.

Zudem meldete sich ein Zeuge, der den ausgebrannten Kleinwagen auf einem Zeitungsfoto anhand der Felgen wiedererkannt hatte – der Zeuge hatte das Auto im Oktober an den 30-Jährigen verkauft.

Wie das Auto in das abgelegene Gelände kam und dort in Brand geriet, ist weiter unklar. Der Besitzer wird sich auch dazu erklären müssen, dass die an seinem Auto angebrachten Kennzeichen Anfang November von einem Wagen in Ulm gestohlen wurden. „Der Diebstahl der Kennzeichen ist nach momentanem Kenntnisstand die schwerwiegendste Straftat, die ihm vorgeworfen wird“, sagte der Polizeisprecher. Im Raum stehen zudem diverse Umweltstraftaten. Die Kosten für Abtransport und Entsorgung des Autos würden dem Eigentümer in Rechnung gestellt (jha/dpa)