New York/Paris. Es sind Bilder, die eindringlich deutlich machen, was uns blüht: Ein US-Künstler hat die Folgen des Klimawandels illustriert.

Die UN-Klimakonferenz in Paris rückt näher, die Appelle an die Regierungschefs werden drängender: Es ist höchste Zeit, neue verbindliche Klimaschutzziele zu beschließen, um die Folgen der Erderwärmung abzumildern. Und wie die aussehen könnten, hat der US-Künstler Nickolay Lamm mit den Klimaforschern von Climate Central visualisiert. Er zeigt mit Ansichten großer Städte, was zwei Grad und vier Grad Erderwärmung in küstennahen Regionen unserer Welt anrichten.

Eine Erhöhung um vier Grad wird erwartet, wenn nichts unternommen wird. Und das bedeute 6,90 Meter bis 10,80 Meter Meeresanstieg, so die Wissenschaftler in einer gerade veröffentlichten Studie. Das wird nicht morgen passieren, verdeutlichen die Wissenschaftler. Aber es wird passieren, wenn in Paris nicht eine neue, weitreichende internationale Klimaschutz-Vereinbarung beschlossen wird.

Für Hamburg gibt es die beiden Szeanrien nicht in einem Bild. Dafür gibt es ein Video. Eine Karte vermittelt zudem, welche Teile der Stadt überschwemmt wären. Climate Central hat eine Seite erstellt, mit der die Folgen für jeden Ort ermittelt werden können.

Vom Bullen an der Wall Street in New York ragt nur noch der Schwanz aus dem Wasser, wenn 4 Grad Erderwärmung den Wasserspiegel entsprechend steigen lassen. Mit dem Schieber kann die Ansicht zwischen den verschiedenen Szenarien gewechselt werden:

Der Blick nach London, das zum Venedig der Zukunft zu werden droht: Es gibt bereits Überlegungen, wie die Thames Barrier, eine gigantische Toranlage im Osten, erhöht werden müssen, um der Stadt das Schicksal zu ersparen. Bis 2050 schützen sie die Stadt noch, so die Erwartungen. Nach Schätzungen des Department for Environment, Food and Rural Affairs wird der Meeresspiegel im Osten Englands im Zeitraum 2025 bis 2055 bereits nach heutigem Stand um bis zu acht Millimeter jährlich steigen. Bürgermeister Boris Johnson mahnt regelmäßig an, für das Jahr 2050 und danach zu planen.

Wer die Visualisierung aus der Zwölf-Millionen-Stadt Mumbai in Indien sieht, bekommt auch eine Ahnung, was das für ärmere Länder bedeuten könnte. Die Weltbank hat gerade vor einem Scheitern der Gespräche in Paris gewarnt. Wenn die Erderwärmung nicht gestoppt werde, stürze das zusätzlich bis zu 100 Millionen Menschen in die Armut.

Der Blick nach Südafrika, zur 700.000-Einwohner-Stadt Durban. Da würde bei vier Grad Erderwärmung der Fotograf unter der Wasseroberfläche stehen.

Eine der am stärksten betroffenen Städte ist in den Szenarien das chinesische Shanghai. 145 Millionen Chinesen leben in von Überflutung betroffenen Gebieten.

Am 30. November beginnt die UN-Klimakonferenz. Bis zum 11. Dezember wollen die Vertreter der Staaten ein neues Abkommen getroffen haben.