Hildesheim . Sechs Jahre lang soll der ehemalige Bischof einen Ministranten sexuell missbraucht haben. Laut Bistum sind die Vorwürfe plausibel.

Der frühere Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen soll während seiner Amtszeit einen Jungen sexuell missbraucht haben. Das Bistum halte die Schilderung des Betroffenen für plausibel, teilte die Bischöfliche Pressestelle am Freitag mit.

Bischof Norbert Trelle sei bestürzt darüber, „dass durch einen seiner Amtsvorgänger nach Aussage des Mannes diesem schweres Leid zugefügt worden sein soll“. Dem Mann seien 10.000 Euro als Anerkennung seines Leids gezahlt worden.

Masturbation, Oral- und Analverkehr

Nach Angaben des „Spiegel“ soll es sich bei dem Opfer um einen früheren Messdiener handeln. Er hatte angegeben, dass der Bischof ihn ab dem Alter von zehn Jahren regelmäßig sexuell missbraucht habe. Die Übergriffe, bei denen es sich um Masturbation, Oral- und Analverkehr handeln soll, haben demnach in den Jahren zwischen 1958 und 1963 „unter Ausnutzung der bischöflichen Autorität und Stellung“ stattgefunden.

Janssen, der von 1957 bis 1982 Bischof war, war 1988 im Alter von 80 Jahren gestorben. (sdo/dpa)