London. Nach dem Absturz eines Airbus in Ägypten hat Großbritannien angeordnet, Touristen auszufliegen. Doch Tausende sind jetzt gestrandet.

Die britische Regierung hatte nach dem Flugzeugabsturz einer russischen Touristenmaschine über der Sinai-Halbinsel in Ägypten angeordnet, Landsleute ausfliegen zu lassen. British Airways, Easyjet und weitere britische Fluglinien hatten daraufhin Sonderflüge für Freitag vorbereitet. Doch in letzter Minute haben ägyptischen Behörden zumindest der Fluglinie Easyjet mehrere Starts verwehrt.

Wie Easyjet in einer Mitteilung auf der Firmenhomepage mitteilt, werden am heutigen Freitag lediglich zwei Maschinen von Scharm el-Scheich aus starten. Die Maschinen bringen damit 339 Passagiere zurück nach London. Acht weitere Flugzeuge dürfen jedoch nicht starten, weil die ägyptischen Behörden laut Easyjet keine Starterlaubnis erteilen. Die Zeitung „Daily Mail“ berichtet davon, dass es deshalb zu chaotischen Zuständen am Flughafen in Scharm el-Scheich kommt.

Großbritannien sieht Landsleute nicht mehr sicher in Ägypten

Mit der Rückholaktion hatte die britische Regierung auf Hinweise reagiert, ein russischer Airbus auf dem Weg von Scharm el-Scheich nach St. Petersburg sei von Terroristen der Terrormiliz Islamischer Staat zum Absturz gebracht worden. Britische und amerikanische Sicherheitsbehörden halten es nicht für ausgeschlossen, dass die Terroristen eine Bombe an Bord des Fluges geschmuggelt hatten. Russische und ägyptische Politiker hatten vor vorschnellen Reaktionen gewarnt.

Offensichtlich hielt Großbritanniens Premierminister David Cameron einen längeren Aufenthalt von rund 20.000 britischen Urlaubern für nicht mehr sicher und veranlasste, dass diese ausgeflogen würden. Am Freitagvormittag hatte der Fernsehsender BBC noch gemeldet, dass eine British Airways Maschine zu diesem Zweck von London nach Ägypten geschickt worden sei.

Vorfall führt zu politischen Diskussionen

Dass ägyptische Behörden nun keine Starterlaubnis für die Easyjet-Flüge erteilt hat, hat laut Firmenangaben zu politischen Konsultationen geführt. Großbritannien und Ägypten würden deshalb auf höchster Ebene über den Vorfall diskutieren heißt es. (ac)