Neuss. Ein Mann hat sich Brandverletzungen an einem Stück Phosphor zugezogen. Er hatte es am Rhein entdeckt und in die Hosentasche gesteckt.

Mit schweren Verbrennungen ist ein Jogger von einem Hubschrauber in eine Spezialklinik gebracht worden. Der Mann war laut Feuerwehr Neuss am Dienstagabend am Rhein unterwegs, als er am Ufer einen tischtennisballgroßen Klumpen fand. Offenbar hielt er ihn für Bernstein und steckte den Fund in seine Hosentasche.Tatsächlich handelte es sich wohl um Phosphor aus Weltkriegsmunition.

Als der Mann nach dem Joggen nach Hause fuhr, entzündete sich der Gegenstand spontan in seiner Hosentasche, berichtet die Feuerwehr. Er erlitt schwere Verbrennungen. Mit einem Rettungshubschrauber wurde er in eine Spezialklinik für Verbrennungen geflogen. Die Feuerwehr konnte den Gegenstand aus seiner Tasche nicht mehr finden – er war wahrscheinlich vollständig verbrannt.

Weißer Phosphor hat Ähnlichkeit mit Bernstein

So fängt Phosphor an der Luft ab einer Temperatur von 30 Grad Feuer. Genau dies sei auf dem Heimweg des Joggers geschehen. Nach Angaben der Feuerwehr handelte es sich vermutlich um weißen Phosphor, der mit einer Temperatur von 1300 Grad verbrenne. Dieser Stoff habe im nassen Zustand viel Ähnlichkeit mit Bernstein.

Am Rhein seien derartige Funde sehr ungewöhnlich, sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf dem WDR. „Es gibt hier zwar häufiger Funde von kompletten Kampfmitteln“, so die Sprecherin. Dass loser Phosphor gefunden werde, sei allerdings sehr untypisch. „Unsere Experten können sich an keinen vergleichbaren Fall in den letzten Jahren erinnern“, sagte die Sprecherin weiter.