Berlin. Eine Studie hat untersucht, wie sich Snapchat auf die eigene Stimmung auswirkt. Die App mache glücklicher als andere soziale Netzwerke.

Snapchat boomt - weltweit nutzen 100 Millionen Menschen Snapchat, 700 Millionen Fotos und Videos werden über den Messaging-Dienst täglich verschickt. In Deutschland nutzt bereits jeder vierte Jugendliche die App mit dem kleinen Geist-Symbol, mit der die Nutzer chatten, aber auch Fotos oder Videos verschicken können. Die Nachrichten - „Snaps“ - sind für höchstens zehn Sekunden zu sehen.

Snapchat ist beliebt wie nie zuvor. Und macht sogar glücklicher als Facebook. Das will jetzt eine Studie herausgefunden haben. Die University of Michigan untersuchte erstmals, wie sich die Snapchat-Nutzung auf die Stimmung der Nutzer auswirkt. Dabei erhielten 154 Studenten zwei Wochen lang sechsmal am Tag Nachrichten. Nach der Experience Sampling Methode (ESM) mussten die Teilnehmer beim Erhalten der Nachrichten mitteilen, was sie denken und wie sich gerade dabei fühlen.

Snapchat ist mehr als Sexting-App

Die Forscher entdeckten, dass die Interaktionen auf Snapchat mehr positive Emotionen auslösen als Facebook. „Oberflächlich sehen die Menschen Snapchat immer noch als Sexting-App an“, über die freizügige Bilder verschickt würden, sagte der Chefautor der Untersuchung Joseph Bayer. „Aber wir fanden heraus, dass Snapchat üblicherweise zur spontanen Kommunikation mit engen Freunden genutzt wird, und dass auf eine neue und vergnüglichere Weise.“

So würden sich die Snapchat-Nutzer weniger Gedanken über die eigene Selbstpräsentation machen. „Seitdem auf Facebook nur die großen Lebensereignisse geteilt werden, wie die Geburt eines Babys, wird Snapchat von den Nutzern für die kleinen, vergänglichen Momente genutzt“, erklärte Bayer. Der Austausch über Snapchat laufe ähnlich ab wie Gespräch von Angesicht zu Angesicht.

Das haben auch die Stars erkannt. Promis wie Rihanna, James Franco oder Lena Meyer-Landrut, Blogger und Youtuber, aber auch Politiker wie Hillary Clinton geben auf Snapchat Einblicke in ihr Leben.