Washington. Das Pentagon hat einen skurrilen Notfallplan bei Angriffen von Untoten entwickelt. So soll das strategische Denken geschult werden.

Atomkrieg mit Russland, Terrorangriff in den USA, von Drogenbossen gekidnappter Botschafter: Das mächtige US-Militär hat für so ziemlich jedes Bedrohungs-Szenario einen Plan – selbst für das, was eigentlich mehr ein Fall für Halloween ist: die drohende Apokalypse im Fall einer Attacke mordender Zombies.

„CONOP 8888“ heißt der Plan, mit dem militärische Planer Angriffe von Untoten abwehren und nicht infizierte Bürger retten könnten. „Zombies sind schrecklich gefährlich für alles Menschenleben und Infektionen durch Zombies haben das Potenzial, die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Aktivitäten, die unsere Lebensweise ausmachen, ernsthaft zu untergraben“, heißt es in dem 31 Seiten langen, im Militär-Jargon verfassten Dokument von vergangenem Jahr.

Neben „pathogenen Zombies“, die durch Ansteckung zu Untoten werden, erwähnt das Strategische Kommando mit Sitz in Omaha, Nebraska auch „Strahlungs-Zombies“, die durch elektromagnetische Wellen infiziert werden. Außerdem auf der Liste: „Bösartige Zauber-Zombies“, die durch Okkultismus erweckt werden, durch außerirdische Giftstoffe verseuchte „Weltraum-Zombies“ und pflanzenfressende „vegetarische Zombies“, die keine direkte Bedrohung für den Menschen darstellen, mit Blick auf massive Abholzung und Vernichtung wichtiger Nutzpflanzen wie Reis, Mais und Soja aber trotzdem gefährlich werden könnten.

So sind Untote wirklich „tot“

Ein in fünf Stufen unterteilter Plan führt schrittweise dazu, Ordnung wiederherzustellen. „Zombies sind untot und spüren weder Schmerz noch Angst vor dem Tod.“ Da kein Heilmittel bekannt sei, müssten sie mit Kopfschüssen und Treffern auf ihr Gehirn ausgeschaltet werden. Nur wenn die Leiche des Zombies verbrannt werde, könne man sicherstellen, dass ein Untoter wirklich „tot“ sei.

Schnell wird klar, dass es sich um ein fiktives Szenario handelt. Es wird nach wie vor bei Übungen mit Studenten eingesetzt und sei kein echter Militärs-Plan, stellt Major Matthew Miller auf Nachfrage klar. Einen existierenden „Hühner-Zombie“ nennt das CONOP 8888 aber doch: Wenn Bauern alte Hühner, die keine Eier mehr legen, mit Kohlenmonoxid töteten, würden sich noch nicht ganz tote Tier aus den Haufen toter Artgenossen ausgraben und wieder herumlaufen. Zwar stellten sie keine direkte Gefahr für den Menschen dar, könnten Menschen aber zu Vegetariern machen und Proteste gegen Tierquälerei entfachen.