Maranello. In Maranello, der Heimat des Ferraris, untersagen die Behörden das Fahren des Sportflitzers. Zumindest zu bestimmten Uhrzeiten.

Die Motoren in dem Video röhren auf, ein halbes Dutzend Ferraris stehen vor dem Verleihhaus „Pitlane“ in der italienischen Stadt Maranello in der Via Dino Ferrari, Nummer 49. Ein Fahrer grinst breit und reckt den Daumen in die Höhe. Dann blendet das Werbevideo den Slogan ein: „Realize your Dream. Drive the Power“ („Verwirkliche deinen Traum. Fahre die Kraft“). Die Botschaft kommt an. Die Kunden kommen zahlreich, um die Power der roten Rennflitzer zu erfahren. So zahlreich, dass die Gemeinde jetzt gegensteuert.

In der norditalienischen Stadt, Sitz des Ferrari-Werks, hat sich in den vergagenen Jahren eine ganze Industrie um den Adrenalinrausch mit dem legendären Sportflitzer etabliert: Mehr als ein Dutzend Vermieter bieten Touren mit dem F 430 Spider, einer Scuderia oder einer F485 Italia an. Kunden haben mittlerweile die Wahl aus rund einem Dutzend Vermieter. Wie da Auto an Auto steht, vermittelt etwa diese Ansicht aus Google:

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Den Behörden wird die Touristenattraktion jetzt zu laut. Die Nachbargemeinde Fiorano verbietet die Ferrari-Touren zur Mittagszeit. Von 12.30 Uhr bis 15 Uhr und abends am 19 Uhr dürfen Touristen nicht mehr aufs Gaspedal gehen. „Die neuen Regeln treten sofort in Kraft“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der Gemeinde. Die Stadt Maranello bekräftigte ein älteres Verbot, nachdem ein Gericht eine Klage dagegen abgeschmettert hatte.

In Maranello, wo im vorigen Jahr 7255 Exemplare der exklusiven Automarke gebaut wurden, gibt es auch ein Ferrari-Museum und einen Fanshop. Unter den Ferrari-Enthusiasten, die sich an der Seite eines Fahrlehrers ans Steuer wagen, finden sich laut dem Bericht an erster Stelle US-Amerikaner, aber auch Brasilianer, Deutsche und Finnen. Die Preise sind gesalzen. Sie beginnen bei 70 Euro pro zehn Minuten für das günstigste Modell.