Köln. Eine Verlagerung der Demonstration soll verhindern, dass es am Sonntag zu Gewalt kommt. Vergangenes Jahr hat es massive Gewalt gegeben.

Rund 3.500 Polizisten sollen am Sonntag in Köln Ausschreitungen bei einer Kundgebung von Hooligans und Rechtsextremisten in Köln verhindern. Der Anmelder der Demonstration hatte sich vor Gericht gegen eine Verlegung der Demonstration in den Kölner Stadtteil Deutz verhindern wollen. Das Oberverwaltungsgericht in Münster lehnte den Antrag jedoch ab. Die Demonstration wird also nur auf der „Schäl Sick“ (Kölsch für „falsche Seite“) des Rheins stattfinden. Zuvor war geplant, die Demonstration vor dem Kölner Hauptbahnhof stattfinden zu lassen.

Es sei Unterstützung aus sechs weiteren Bundesländern eingeplant, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert, am Samstag im Radiosender WDR 5. „Ich denke, wir sind gut vorbereitet.“

Polizei will erneute Fehler vermeiden

Plickert geht zudem davon aus, dass die Teilnehmerzahl bei der Versammlung der „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) vergleichsweise gering bleibt. „Nach den Ausschreitungen in Köln letztes Jahr hat sich die Hogesa inzwischen tot gelaufen“, sagte der GdP-Landeschef. Bei der „Hogesa“-Kundgebung vor einem Jahr hätten noch 4.800 gewaltbereite und alkoholisierte Extremisten nur rund 600 Polizisten gegenüber gestanden. Es sei damals ein Fehler gewesen, so wenige Polizisten einzusetzen, sagte Plickert.

Gericht folgt Einschätzung der Polizei

Bei der Demonstration am 26. Oktober vergangenen Jahres hatten sich die Gewalttäter Straßenschlachten mit der Polizei geliefert, etwa 50 Beamte wurden verletzt. Die Polizei rechnet einem Sprecher zufolge auch in diesem Jahr wieder mit Ausschreitungen. Das Oberverwaltungsgericht war mit der Bestätigung der Verlegung in den Stadtteil Deutz den Einschätzungen der Polizei und des Kölner Verwaltungsgerichts gefolgt. Beide Behörden hielten den Platz vor dem Bahnhof auch bei verhältnismäßig wenigen Demonstranten für nicht sicher.

Offiziell angemeldet sind 1000 Teilnehmer, bei Facebook kündigten sich laut Polizei bis Freitag aber über 2000 Teilnehmer an. Gegen die rechte Kundgebung wollen Bürger mit einem Kulturfest und mehreren Gegendemonstrationen protestieren.

Mit Material von dpa