Gelnhausen. Männer mit Turbanen, die mit Waffen hantieren. Das sorgte in Hessen für Aufruhr. Es dauerte etwas, bis sich herausstellte, wer dahintersteckt.

Das niederländische Militär hat mit einer Übung an der Grenze zwischen Bayern und Hessen für Aufregung gesorgt. Nicht nur, dass die niederländischen Soldaten irrtümlich über die Grenze hinweg in Hessen „einmarschierten“. Sie sorgten auch noch in abenteuerlichen Uniformen mit turbanähnlichen Kopfbedeckungen für Aufregung unter ahnungslosen Spaziergängern.

Die niederländischen Soldaten hatten nach Angaben des Radiosenders Hitradio FFH für Auslandseinsätze geübt. Um die Übung authentisch zu gestalten, trugen Soldaten Kopfbedeckungen, die solchen in Afghanistan ähneln sollten.

Bundeswehr räumte Informationspanne ein

Zumindest die Behörden im hessischen Main-Kinzig-Kreis zeigten weder Humor noch Verständnis und forderten von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) Aufklärung. „Ich dulde keine Geheimübungen ausländischer Soldaten in meinem Kreis“, sagte Landrat Erich Pipa in Gelnhausen.

Das Landeskommando der Bundeswehr in Wiesbaden räumte ein, dass es offenbar eine „Informationspanne“ gegeben habe. Hessen sei auf das Manöver nicht aufmerksam gemacht worden. Das Landeskommando Bayern erklärte den Fehler damit, dass sich die von einer Kaserne in Unterfranken ausgerückten Soldaten offenbar keine Gedanken über die Landesgrenzen zwischen Bayern und Hessen gemacht hätten.