Varel. Zwölf Stunden dauerte die Irrfahrt eines offenbar verwirrten Treckerfahrers. Erst am nächsten Tag konnte ihn die Polizei fassen.

Nach einer zwölfstündigen Irrfahrt mit einem Trecker und anschließender Flucht ist ein 57-Jähriger im Kreis Friesland gefasst worden. Der Mann war nach Polizeiangaben offensichtlich in einer seelischen Ausnahmesituation und kam in eine psychiatrische Einrichtung.

Treckerfahrer brachte Menschen in Gefahr

Der 57-Jährige hatte am Donnerstagnachmittag mit seinem Traktor zunächst einen Menschen überfahren wollen und war dann stundenlang mit einem Trecker über Deichanlagen gefahren. Dabei war er auch über mehrere Weidezäune und Gatter gerollt. Mehrere Passanten und Polizisten seien in gefährliche Situationen geraten, hieß es von Augenzeugen.

Die Polizei hatte zahlreiche Beamte und Helfer zusammengezogen und das Gelände weiträumig abgesperrt. Sie konnte den Treckerfahrer jedoch nicht stoppen und verzichtete auf ein gewaltsames Eingreifen. In der Nacht zu Freitag stellte der 57-Jährige seinen Trecker schließlich ab und flüchtete.

Polizei fasste den Flüchtlingen in der Nähe eines Supermarkts

Gefasst wurde der Mann nach einem Bericht der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ schließlich, nachdem eine Frau am Freitagmittag die Polizei alarmiert hatte. Demnach habe der Mann bei ihr an der Haustür geklingelt und sie gebeten, ihn in den Nachbarort zu fahren. Beamte nahmen den 57-Jährigen in der Nähe eines Supermarktes in Gewahrsam, als er in einen Lastwagen einsteigen wollte.

Insgesamt richtete der Mann nach Schätzungen der Stadt Varel Schäden von rund 4000 Euro an. Die Polizei bezeichnete sein Verhalten als „psychischen Ausnahmezustand“. Zunächst hatte sie angenommen, der Treckerfahrer habe auch ein Schaf überfahren und getötet. Später korrigierte sie ihre Angabe.