Berlin. Nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ wurde der Fall einer New Yorker Kanzlei übergeben. Insgesamt könnten 39 Opfer-Familien klagen.

Der Germanwings-Absturz in den Alpen mit 150 Toten (darunter drei US-Bürger) wird die Justiz in den USA beschäftigen. Rechtsanwalt Elmar Giemulla, der 39 Opferfamilien vertritt, sagte „Bild am Sonntag“: „Wir bereiten eine Klage in den USA vor und sehen gute Chancen für einen Gerichtsstand in den Vereinigten Staaten. Es geht insbesondere darum, mit Hilfe des dortigen außergerichtlichen Systems der Beweisaufnahme feststellen zu lassen, warum es möglich war, dass der Copilot mit erwiesenen psychischen Problemen und einer entsprechenden Vorgeschichte überhaupt fliegen durfte.“

Giemulla arbeitet mit der Kanzlei Kreindler und Kreindler aus New York zusammen: „Sie haben weltweit die beste Reputation auf diesem Gebiet und waren an der Abwicklung praktisch aller Großunglücke federführend beteiligt. Eine Klagesumme gibt es noch nicht, aber das Ganze geht nach amerikanischem Recht.“ In den USA erhalten Hinterbliebene in der Regel das Zehnfache der in Deutschland üblichen Summen. Die Angehörigen hatten das Entschädigungsangebot der Lufthansa in Höhe von 25.000 Euro pro Opfer als zu niedrig abgelehnt. Copilot Andreas L. hatte die Maschine am 24. März absichtlich zum Absturz gebracht.