Die Suche nach Wrackteilen von Flug MH370 wird intensiviert. In China fühlen sich Angehörige der Opfer vernachlässigt und protestieren.

Paris/Peking. Mit einem Flugzeug, Hubschraubern und Booten verstärkt Frankreich nach dem Fund eines Flügel-Wrackteils die Suche nach Überresten von Malaysia-Airlines-Flug MH370. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian setzt dafür auch französische Marineeinheiten in der Region um die Insel auf La Réunion ein, wie die Regierung in Paris ankündigte.

Ein Flugzeug soll den Bereich vor der zu Frankreich gehörenden Insel im Indischen Ozean absuchen. Zudem will Paris Polizeikräfte auf La Réunion an Land sowie vor der Küste einsetzen. Jede Entdeckung solle unmittelbar in die Untersuchung einfließen. Frankreich trage damit zu den internationalen Bemühungen bei, die Tragödie um die seit 17 Monaten verschwundene Boeing 777 aufzuklären. Schlechtes Wetter beeinträchtigte am Freitag jedoch die Suche über La Réunion.

Die vergangene Woche auf der Tropeninsel angeschwemmte Flügelklappe wird in einem Labor bei Toulouse untersucht. Nach malaysischen Angaben gehört das Wrackteil zum vermissten Flugzeug, französische Ermittler sprechen von einer „sehr starken Vermutung“.

Etwa 30 Angehörige chinesischer Opfer haben in Peking erneut ihrem Ärger über Malaysias Regierung Luft gemacht. Sie hatten Aufklärung über den Fortgang der Ermittlungen von einem Regierungsvertreter verlangt. Doch sie trafen im Büro von Malaysia Airlines nur einen Mitarbeiter der Fluggesellschaft und einen Übersetzer an. Sie wollten persönlich über die Untersuchung der Flügelklappe informiert werden, die vergangene Woche im Indischen Ozean gefunden worden war.

„Wir wollen von einem Regierungsbeamten über die Untersuchungsergebnisse informiert werden, nicht einem Firmenvertreter“, sagte Wen Wancheng, dessen Sohn unter den 239 Menschen an Bord des Flugzeugs war. Angehörige der 153 Chinesen an Bord misstrauen der malaysischen Regierung und vermuten einen Komplott. Viele halten an dem Glauben fest, dass ihre Verwandten noch leben. Die Gruppe wollte am Freitag zu weiteren Protesten zur malaysischen Botschaft ziehen.