Berlin. Früher als erhofft sind die Vierlinge per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Für die Frühchen sehen die Ärzte Überlebenschancen.

Die erwarteten Vierlinge von Deutschlands ältester bekannter Mutter sind nach Informationen des Senders RTL da. Die Berlinerin Annegret R. (65) wurde bereits am Dienstag per Kaiserschnitt von drei Jungen und einem Mädchen entbunden, teilte am Freitag RTL-Sprecherin Heike Speda mit. Sie kamen in der 26. Schwangerschaftswoche in einem Berliner Krankenhaus auf die Welt, weil bei der 65-Jährigen die Wehen einsetzten, sagte Speda.

Der Kölner Privatsender hat die Berlinerin exklusiv unter Vertrag. Annegret R. hatte sich aus Eizell- und Samenspenden im Labor gezeugte Embryonen in der Ukraine einpflanzen lassen. Das Bekanntwerden der Schwangerschaft von Annegret R. sorgte im April bundesweit für Aufregung und auch Kritik. Die Englisch- und Russischlehrerin ist jetzt Mutter von 17 Kindern und bereits siebenfache Großmutter.

Die Kinder seien noch nicht voll entwickelt, hätten aber nach Angaben der Ärzte gute Überlebenschancen, hieß es von RTL. Die Babys - zwischen 655 und 960 Gramm schwer und zwischen 30 und 35 Zentimeter groß - liegen demnach im Brutkasten.

„Der Mutter geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte Speda. Natürlich sei sie nach der Operation erschöpft. Aber es bestehe nach Einschätzung der Ärzte für sie kein Risiko.

Zuschauer warfen Mutter Selbstsucht vor

Das Mädchen Neeta wurde als erstes geholt. Mit 30 Zentimetern und 655 Gramm ist sie die Kleinste der vier. Dann folgte der Größte der drei Jungen - Dries wog 960 Gramm und war 35 Zentimeter groß. Es folgten Bence mit 680 Gramm und 32 Zentimetern und Fjonn mit 745 Gramm und 32,5 Zentimetern.

Die Geschichte der alleinerziehenden Mutter und Großmutter hatte in Deutschland hohe Wellen geschlagen. Viele Zuschauer und Leser warfen der 65-Jährigen Selbstsucht und Verantwortungslosigkeit vor. Auch Mediziner kritisierten die Entscheidung als immens riskant und gefährlich für Mutter und Kinder.

Annegret R. hatte sich dagegen gewehrt: „Ich rede anderen Leuten nicht in ihr Leben rein, und ich erwarte, dass meins genauso akzeptiert wird.“ Sie begründete ihre Schwangerschaft damit, dass ihre Tochter Lelia (10) sich sehnlichst ein Geschwisterchen gewünscht habe. (dpa)