Michael Jacksons Vater, Joe Jackson, hat genau ein Jahr nach dem Tod des “King of Pop“ gegen den Leibarzt Zivilklage eingereicht.

Los Angeles. Genau ein Jahr nach dem Tod seines Sohnes hat Michael Jacksons Vater den Leibarzt des „King of Pop“ verklagt. Joe Jackson reichte die Zivilklage gegen den Mediziner Conrad Murray am Freitag vor einem Bundesgericht in Los Angeles ein und fordert Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe. Tausende Fans in der ganzen Welt gedachten mit Mahnwachen ihres Idols.

Der umstrittene Familienpatriarch Joe Jackson wirft dem Arzt Murray Fahrlässigkeit bei der Behandlung seines Sohnes vor. Zudem soll Murray den Rettungskräften bei den Wiederbelebungsversuchen Informationen vorenthalten haben . Auch bei den Ermittlungen zur Todesursache habe der Mediziner nicht umfänglich Auskunft gegeben.

Michael Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren leblos zu Hause aufgefunden worden, kurz darauf starb er in einem Krankenhaus. Todesursache war ein Mix von Medikamenten, die er offenbar als Mittel gegen seine Schlaflosigkeit eingenommen hatte. Sein Leibarzt Murray hatte ihm zuvor unter anderem das Narkosemittel Propofol gespritzt. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn bereits wegen fahrlässiger Tötung an, der Prozess soll im kommenden Jahr beginnen. Dem Mediziner, der die Vorwürfe bestreitet, drohen bis zu vier Jahre Haft.

Vor Michael Jacksons letzter Ruhestätte auf dem Friedhof Forest Lawn Memorial Park bei Los Angeles versammelten sich am Freitag mehr als 5000 Trauernde, um Blumen niederzulegen. Am Mausoleum galten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, die Fans mussten hinter Sicherheitsbarrieren bleiben. „Wir werden Michael niemals näher sein können“, sagte eine Studentin dem Fernsehsender KTLA. Auch Jacksons Geschwister Jermaine und Janet waren unter den Trauernden auf dem Friedhof.

Im Geburtsort des Sängers, Gary im US-Bundesstaat Indiana, enthüllte Clan-Chefin Katherine Jackson ein Denkmal für ihren verstorbenen Sohn, das ihn in seinem berühmten Moonwalk-Tanz zeigt. „Das vergangene Jahr war eine sehr harte Zeit für uns, für die gesamte Familie“, sagte Katherine Jackson. „Wärt Ihr nicht dagewesen, hätten wir das nicht überstanden“, bedankte sie sich bei den etwa tausend anwesenden Fans. Vor dem Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles wurde ein Abbild Jacksons aufgestellt.

Auch in einem Armenviertel der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro erinnert seit Sonnabend eine Statue an den „King of Pop“. Das Viertel Santa Marta hatte im Jahr 1996 als Kulisse für das Musikvideo „They don't care about us“ gedient. Neben der brasilianischen Trommlergruppe „Olodum“ waren damals auch Bewohner des Viertels an Jacksons Seite aufgetreten. Auf dem Bildnis, das ein Künstler aus Rio angefertigt hatte, ist „Jacko“ genau wie im Video mit hochgerissenen Armen, zerrissenem Hemd, Sonnenbrille und langen Haaren zu sehen.