Die beiden Männer sollen Mitarbeiter der Baufirma Julius Berger gewesen sein. In Nigeria haben die Terroristen von Boko Haram erneut ein Massaker unter Dorfbewohnern angerichtet.

Berlin/Abuja. Im westafrikanischen Nigeria sind zwei Deutsche getötet worden. „Wir müssen leider bestätigen, dass am vergangenen Wochenende zwei deutsche Staatsangehörige in Nigeria ums Leben gekommen sind“, erklärte das Auswärtige Amt am Mittwoch. Nach Informationen der „Ostsee-Zeitung“ handelt es sich um zwei Ingenieure der Baufirma Julius Berger. Die beiden aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Männer seien am Sonnabend von einem privaten Ausflug mit einem Motorrad nicht zurückgekehrt. Einer der beiden Ingenieure sei 34 Jahre alt gewesen, der andere etwa 20 Jahre älter.

Das Auswärtige Amt nannte keine Einzelheiten: „Die deutsche Botschaft in Abuja bemüht sich um Aufklärung und steht in engem Kontakt mit den nigerianischen Behörden“, hieß es.

Bereits im Oktober waren zwei Mitarbeiter von Julius Berger in Nigeria überfallen worden. Einer wurde getötet, der andere entführt und nach einer Woche wieder freigelassen. Die nigerianische Polizei hatte damals mitgeteilt, dass Lösegeld gefordert worden sei.

Unterdessen haben mutmaßliche Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram ein Dorf im Nordosten Nigerias angegriffen. Augenzeugen berichteten von bis zu 15 Toten. Wie ein Dorfbewohner sagte, attackierten die Angreifer zuerst Mitglieder einer Bürgerwehr, die das Dorf Kautikari im Bundesstaat Borno bewachten. Anschließend hätten sie mehrere Häuser in Brand gesteckt. Zahlreiche Dorfbewohner seien aus Angst geflohen. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte in Bornos Hauptstadt Maiduguri bestätigte den Angriff, wollte aber keine Einzelheiten nennen.

Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen tötete die sektenartige Gruppierung seit 2009 mehr als zehntausend Menschen. Kautikari liegt in der Nähe von Chibok, wo Boko-Haram-Kämpfer im April fast 300 Mädchen aus einer Schule entführten. Die meisten von ihnen werden immer noch vermisst. Die Entführung hatte weltweit für Entsetzen gesorgt.