Das behauptet die Mutter des Opfers. Reeva Steenkamp habe in der Beziehung zu Oscar Pistorius Pech gehabt: „Früher oder später hätte er jemanden umgebracht.“

London/Pretoria. Die im Jahr 2013 erschossene Reeva Steenkamp hat sich nach Aussage ihrer Mutter in der Tatnacht von ihrem Freund Oscar Pistorius trennen wollen. „Sie hatte ihre Klamotten zusammengepackt. Unserer Ansicht nach besteht kein Zweifel: Sie hatte sich entschieden, Oscar in dieser Nacht zu verlassen“, schreibt June Steenkamp in einem Buch über ihre Tochter, aus dem die britische Zeitung „The Times“ in ihrer Wochenendbeilage zitierte.

Der südafrikanische Sprintstar wurde am vergangenen Dienstag wegen der tödlichen Schüsse auf seine Freundin zu fünf Jahren Haft verurteilt. Pistorius hatte die 29-Jährige in der Nacht zum Valentinstag durch die geschlossene Toilettentür in seinem Haus erschossen. Er gibt an, hinter der Tür einen Einbrecher vermutet und in Panik geschossen zu haben.

Steenkamps Mutter äußert sich in ihrem Buch „schockiert“ über das aus ihrer Sicht zu milde Urteil. Ihrer Tochter sei dadurch keine Gerechtigkeit widerfahren. Sie beschreibt Pistorius als „arrogant“, „launisch“, „besitzergreifend“ und „hinterlistig“. Ihre Tochter habe Pech gehabt, den an den Unterschenkeln amputierten Ausnahmesportler zu treffen, „denn früher oder später hätte er jemanden umgebracht“.

Steenkamps Eltern erklärten in einem Gespräch mit der „Times“, Pistorius persönlich treffen zu wollen. Er wünsche sich, dass der 27-Jährige „wahrhaft aufrichtig“ sage, dass es ihm leid tue, sagte Vater Barry.

Das Buch „Reeva: a mother's story“ erscheint am 6. November. Mit den Einnahmen wollen die Steenkamps ihre finanziellen Probleme lindern. Außerdem soll das Geld genutzt werden, um eine Stiftung für sexuell missbrauchte Frauen in Südafrika einzurichten.